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Sich selbst aus dem Weg gehen

5 Tipps, die dein musikalisches Selbstvertrauen spürbar stärken

Tipps für Musiker und Bands von Manu Holmer
veröffentlicht am 12.03.2024

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5 Tipps, die dein musikalisches Selbstvertrauen spürbar stärken

© Papa Yaw via Pexels

Ein gesundes Selbstvertrauen ist für Musizierende wie das Wasser in der Wüste: Es hilft dir dabei, unvermeidbare Durststrecken durchzustehen und mutig deiner Vision zu folgen. Vertraust du dir selbst, dann weißt du nämlich: Du kannst das - egal, wie schwer es sein mag. Doch wie schaffst du es, ein starkes, musikalisches Selbstvertrauen aufzubauen? Die folgenden fünf Tipps unterstützen dich dabei.

Selbstvertrauen ist nicht gleich Selbstbewusstsein oder Selbstwertgefühl. Sie werden zwar oft in einen Topf geworfen, doch sie unterscheiden sich in wesentlichen Punkten voneinander. 

Es lohnt sich nicht nur für Musizierende, sich näher mit diesen unterschiedlichen Konzepten zu beschäftigen. Schließlich ist Wissen das Fundament, um Veränderungen aktiv anzugehen.

Wichtige Unterschiede

Selbstbewusstsein beschreibt das Bewusstsein für deine individuellen Gedanken, Gefühle, Stärken und Schwächen. Bist du dir deiner selbst bewusst, kennst du zum Beispiel deine wesentlichen Sehnsüchte oder Abneigungen.

Selbstwertgefühl beinhaltet deine Meinung über dich selbst. Ist dein Selbstwertgefühl stark ausgeprägt, hältst du dich beispielsweise unabhängig von äußeren Erfolgen oder Leistungen für liebenswert.

Selbstvertrauen bezieht sich auf das Vertrauen in dich und deine einzigartigen Fähigkeiten. Du traust dir etwa zu, für dich noch ungewohnte oder schwierige Aufgaben meistern zu können. Im Folgenden geht es daher um Möglichkeiten, das musikalische Selbstvertrauen zu steigern.

1. Tipp: Setze auf kleine Erfolge für eine große Wirkung

Kleine Erfolge stellen für das Selbstvertrauen eine große Sache dar. Die "Babysteps" sind ein perfektes Beispiel dafür, dass du ein Vorhaben erfolgreich umsetzen kannst. Gleichzeitig summieren sich kleinere Erfolgserlebnisse über die Zeit zu einem Mount Everest an persönlichen Erfolgen. 

Aus diesem Grund ist der erste Tipp für mehr musikalisches Selbstvertrauen auch, regelmäßig für kleine Erfolgserlebnisse in deinem Alltag zu sorgen. Das kann das Üben zum Metronom, Lernen von Musiknoten oder Spielen zu deinem ersten Playalong sein. 

Was für dich ein "kleiner" oder "großer" Erfolg ist, musst du natürlich für dich selbst entscheiden. Erfolg ist Erfolg. Hier gibt es kein Richtig oder Falsch.

Übrigens kann es auch hilfreich sein, ein sogenanntes Erfolgstagebuch oder Erfolgsjournal zu führen. In dieses Notizbuch schreibst du jeden Abend drei oder fünf Dinge hinein, die dir heute gut gelungen sind. Dadurch schärfst du deinen Blick für die Erfolge, die im Alltag nur allzu oft untergehen. Kombiniere das gerne auch mit einem Übetagebuch oder Dankbarkeitsübungen, um noch mehr Verständnis für dich als einzigartige Persönlichkeit zu bekommen.

2. Tipp: Konzentriere dich auf deine Geniezone

Songtexte mit Gänsehautfaktor fließen bei dir nur so aufs Blatt?

Du hast ein außergewöhnlich gutes Händchen für Social-Media-Marketing?

Beim Komponieren von monumentalen Melodien bist du ganz in deinem Element?

Dann bewegst du dich mit großer Wahrscheinlichkeit in deiner Geniezone oder in The Genius Zone nach Dr. Gay Hendricks. Das sind die Lebensbereiche, in denen du ganz natürlich zu Höchstformen auflaufen kannst. 

Magst du dein musikalisches Selbstvertrauen stärken, konzentriere dich also nach Möglichkeiten auf Aufgaben aus deiner persönlichen Zone of Genius. So holst du selbstbewusst neue Erfolgserlebnisse in deinen musikalischen Alltag.

Doch Vorsicht: In der Geniezone ist es nicht immer bequem. Wenn du beispielsweise ein begnadeter Sänger bist, mit massivem Lampenfieber zu kämpfen hast und trotzdem regelmäßig auftrittst, dann kannst du davon ein Liedchen singen.

3. Tipp: Spring auch mal ins kalte Wasser

Im Gegensatz zur Geniezone ist es in der Komfortzone meist so richtig schön heimelig. Unsicherheiten oder nennenswerten Stress gibt es hier selten. Die Komfortzone zeichnet sich nämlich durch Routinen, Gewohnheiten und Altbekanntes aus. Das ist einerseits großartig, weil bequem. 

Andererseits sorgt diese Bequemlichkeit aber auch für Stagnation. Im schlimmsten Fall wird das Verharren in der Komfortzone sogar zum kreativen Todesstoß. Denn: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.

Konzentriere dich daher unbedingt auf deine Stärken, also auf das, was funktioniert. Gleichzeitig lohnt es sich, immer mal wieder ins kalte Wasser zu springen. So trainierst du einerseits deinen Selbstvertrauensmuskel. Andererseits bleibst du offen für die Veränderung, die trotz aller Unbequemlichkeit ein natürlicher Teil des Lebens ist.

Bonus-Aufgabe: 

Nimm dir jeden Tag eine einzelne Sache vor, die dir Angst macht und die du trotzdem erledigst.

Starte damit am besten noch heute. Das kann auch abseits deines musikalischen Selbstvertrauens ein echter Gamechanger sein.

4. Tipp: Suche dir echte oder mentale Verbündete

Ist das Gras auf der anderen Seite wirklich grüner? Selten, denn jeder Mensch hat sein Päckchen zu tragen. Trotzdem vergleichen wir uns bewusst oder unbewusst mit anderen. Und ja, manchmal sind wir neidisch. Das ist menschlich.

Menschlich ist aber auch, je nach Persönlichkeitstyp die kleinere oder größere Gemeinschaft zu suchen. Ein ehrlicher Austausch mit Gleichgesinnten kann dir dabei helfen, mehr Vertrauen in deine musikalischen Fähigkeiten zu bekommen. Und wie findest du solche Verbündeten? Halte die Augen offen!

Kreative Gleichgesinnte triffst du zum Beispiel auf Konzerten, in lokalen Musikschulen und natürlich online.

Dabei müssen es nicht immer "real anwesende Personen" sein, mit denen du dich austauschst. Auch mentale Verbündete sind eine tolle Sache: So hilft manchen Musizierenden beim Üben die Vorstellung, dass ihnen ihre Lehrkraft gerade über die Schulter schauen würde. Du kannst dich bei Schwierigkeiten außerdem fragen, was Person X oder Y jetzt an deiner Stelle machen würde.

5. Tipp: Sei geduldig mit dir

Vertrauen in dich und deine musikalischen Fähigkeiten kommt nicht über Nacht. Es ist ein Prozess, genauso wie beim Sport. Daher mein abschließender Tipp: Bleib geduldig. Sei aber auch gut zu dir. 

Niemand hat in jeder Lebenssituation ein unerschütterliches Selbstvertrauen. Unsicherheiten, Zweifel und Ängste gehören einfach dazu. Es lohnt sich, sich das immer wieder vor Augen zu führen. So erkennen wir, dass wir eben alle nur Menschen mit Liebe zur Musik sind. 

Wie ist es bei dir? Hast du noch Tipps, die du mit der Community teilen möchtest?

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