Erfolgreiches Geschäftsjahr
GEMA erzielt im Jahr 2023 erneut Rekordergebnis
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Dr. Tobias Holzmüller, CEO der GEMA. © Sebastian Linder
An ihre Mitglieder und Rechteinhaber weltweit schüttete die GEMA im vergangenen Jahr 1,082 Mrd. Euro aus.
Starkes Wachstum bei der öffentlichen Widergabe
In drei Bereichen konnte die GEMA einen Anstieg der Erträge verzeichnen. Die Erträge für öffentliche Wiedergabe und Aufführung von Musik stiegen im Jahr 2023 um 24 Prozent auf 444 Mio. Euro. Im Vorjahr waren es noch 357,5 Mio. gewesen.
2022 war allerdings noch stark von den Folgen der Corona-Pandemie geprägt, weshalb 2019 ein besserer Vergleichsmaßstab darstellt. Damals erzielte die GEMA Erträge von 407,4 Mio. Euro. Die Zahlen für 2023 liegen also deutlich höher.
Weitere Wachstumbereiche
Durch höherer Abverkaufszahlen von Tablets und PCs sowie aufgrund von beigelegten Rechtsstreitigkeiten stiegen die Zahlen auch im Bereich der gesetzlichen Vergütungsansprüche von 58,0 um 26,2 Prozent auf 73,2 Mio. Euro.
Um drei Prozent stiegen auch die Online-Erträge von 301,3 auf 310,3 Mio Euro, vornehmlich dank neuer Vertragsabschlüsse im Bereich Video-on-Demand.
Sinkende Einnahmen aus Fernsehen und Verfielfältigung
Die Erträge aus der Musiknutzung im Fernsehen und Rundfunk sanken jedoch im vergangenen Jahr um 6,2 Prozent von 325,1 auf 304,8 Mio. Euro. Grund dafür ist der schwierige Werbemarkt bei den privaten Fernsehsendern.
Auch im Bereich der Vervielfältigung und Verbreitung nahmen die Erträge 2023 um 18,4 Prozent auf 44,7 Mio. Euro ab, womit sich der Bedeutungsverlust physischer Tonträger fortsetzte.
Trends in der Musikindustrie
Der Großteil des Ertrags-Wachstums speist sich aus den Einnahmen durch öffentliche Wiedergabe. So stiegen nach dem Ende der Corona-Restriktionen die Erträge durch Musikveranstaltungen um fast 50 Millionen Euro.
Obwohl auch der Musikstreaming-Markt immer weiter wächst, sind die Einnahmen der GEMA aus dem Musikstreaming gegenüber dem Vorjahr lediglich um knapp 7 Prozent gestiegen und damit weniger als der Streaming-Markt an sich. Die GEMA will weiterhin in Verhandlungen mit digitalen Musikplattformen und der Politik für eine faire Beteiligung an den Erlösen aus der digitalen Musiknutzung einsetzen.
Herausforderung KI
Auch zum Aufschwung der generativen künstlichen Intelligenz äußert sich die GEMA und betont, dass die die Verwendung musikalischer Werke "urheberrechtlich abgesichert und entsprechend vergütet werden" müsse.
Da der globale Markt ein enormes wirtschaftliches Potenzial durch KI-Musik bietet, müssten rechtliche Rahmenbedingungen entsprechend angepasst werden, sodass alle Beteiligten am Erfolg dieser Entwicklung langfristig partizipieren können.
Ein bedeutendes Signal
Der CEO der GEMA, Dr. Tobias Holzmüller findet abschließend zufriedene Worte für das Geschäftsjahr 2023:
"Wir haben trotz der angespannten wirtschaftlichen Situation kostenschonend gearbeitet und die Verteilungssumme erneut gesteigert. Damit senden wir ein wichtiges Signal an unsere inzwischen 94.000 Mitglieder: Sie können sich auf Ihre GEMA verlassen."
Den vollständigen Geschäftsbericht gibt es hier.
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