Erstmals auf Bundesebene
Initiative Musik unterstützt Musikclubs bei Modernisierung ihrer Konzerttechnik
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Pranke in Berlin Band: Slocal. © Denis Vejas
Erst Mitte April hatte die LiveKomm vor den Auswirkungen eines stetig steigenden finanziellen Drucks auf Live Venues in ganz Deutschland gewarnt. Gerade kleineren Musikspielstätten fehle zunehmend das Geld, um rentabel zu arbeiten. Ein neues Förderprogramm der Initiative Musik soll diese Clubs nun unterstützen.
Das Programm trägt den Namen "PlugIn" und wurde mit fachlicher Unterstützung der LiveKomm und der Bundeskonferenz Jazz entwickelt, um kleinere bis mittelgroße Livemusikspielstätten bei der Optimierung ihrer Konzerttechnik zu unterstützen. Dafür stehen insgesamt 1 Million Euro zur Verfügung. Anträge können ab dem 3. Juni 2024 gestellt werden.
Mehr Nachhaltigkeit
Die Fördermittel werden regional verteilt, um sicherzustellen, dass auch strukturell schwächere Regionen profitieren. Zusätzlich wird ökologische Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt gestellt: Erstmals wird auf Bundesebene sowohl die Anschaffung von gebrauchtem Equipment als auch die Reparatur bereits vorhandener Technikgeräte und Musikinstrumente finanziell unterstützt.
Axel Ballreich, Vorstandsvorsitzender der LiveMusikKommission, erklärt:
"Kein Club kommt ohne sachgerechte Aufführungstechnik aus, aber ihre Finanzierung ist schwierig, wenn das Tagesgeschäft die Liquidität aufsaugt und Clubbetreiber:innen immer wieder dazu zwingt, sie in eine unbekannte Zukunft zu verschieben."
Antragsberechtigt sind Livemusikspielstätten mit einer maximalen Stehplatzkapazität von 2.000 Personen und regelmäßig stattfindenden Livemusikveranstaltungen. Die Höhe der Förderbeträge beträgt 900 bis 15.000 Euro, wobei zwischen 10 Prozent und 50 Prozent der Gesamtausgaben zusätzlich als Eigenanteil getragen werden müssen.
Zwischenbilanz von Live 500
Außerdem hat die Initiative Musik in der ersten Runde des Förderprogramms Live 500 insgesamt 2 Millionen Euro für Projekte von 197 Spielstätten und Veranstalter*innen bewilligt.
Das Programm unterstützt vor allem kleinere Spielstätte und regionale Veranstalter*innen bei der Programmplanung und fördert die Buchung von Newcomer*innen und Künstler*innen mit experimentellen Formaten.
Eine diverse Programmgestaltung ist verpflichtend: 30 Prozent der Livemusik-Lineups müssen divers besetzt sein, was bereits übertroffen wird. Die Fördersumme pro Konzert beträgt entweder 500 oder 1.000 Euro, wovon die Hälfte als Gagenzuschuss an die Künstler*innen geht. Bislang haben 915 Künstler*innen in 398 Veranstaltungen von der Förderung profitiert.
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