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Blueshunde [aufgelöst]

Blues mit deutschen Texten aus Hamburg, seit 1986

theblueshound.com/music-calendar

Bio/Info

Wie alles anfing:

Ich traf Rolf Lenzen, genannt Rolf der Wolf, 1983 in einer Betreuungseinrichtung für psychisch Kranke in Solingen, in welcher ich meinen Zivildienst absolvieren wollte.
Im „Tagesraum“ saß Rolf der etwas über 40 war, Kette rauchend und mit losen Textblättern und einem vollen Aschenbecher vor sich auf dem Tisch in derSofaecke und sang selbstgeschriebene deutschsprachige Lieder, überwiegend Blues, mit heiserer Stimme und begleitete sich selbst auf einer ollen Gitarre.

Er sang von „ harten Zeiten in der Gummifabrik“ (Klapse), Mariacron und hundertachtzig Phon (heute dezibel), Klammers Kneipe, Mucki (Freundin) und überzeugte mich als bluesvorbelasteten Amateurmusiker sofort.
Mir war damals sofort klar, dass ich mit Rolf ganz zufällig einen einzigartigen und authentischen Mus (...) Mehr anzeigeniker gefunden hatte, dessen Talent bislang völlig unbeachtet geblieben war. Dies war ihm selbst so ziemlich egal.
Ich frage Rolf, ob er seine Songs schon mal in einer richtigen Band, so mit Gitarre, Schlagzeug und Bass gespielt hätte.
Nö, dazu wäre er noch nicht gekommen, er wäre lange krank gewesen, er wäre fast am Krebs krepiert (Hodgin Syndrom) und zog den Pullover hoch, um mir eine große Narbe am Bauch (groß wie ne Flasche Bier) zu zeigen. Er habe auch mal Arzt werden sollen und wäre während des verbissenen Paukens für das Physikum schizophren geworden und habe das Studium abbrechen müssen.
Wenn eine Band gegründet wird, schlug Rolf vor, dann müsse sie zwangsläufig „Rolf der Wolf und die Blueshunde“ heißen.
Die Bandgründung wurde umgehend in die Tat umgesetzt.
Rolf fand einen 15 jährigen Gitarristen (Wim Blasius Maltzahn) am Hildener Bahnhof und ich bequatschte einen jungen Schlagzeuger (Thomas Asset) bei den Blueshunden mitzumachen.
Ein erstes Konzert organsierte Rolf umgehend im Quasimodo in Hilden, ohne das wesentliche Probetätigkeit der Band stattgefunden hatte.
Ich (Andreas Hansen) spielte Bass und lieh mir von Fritz Kappner eine Anlage.
Und dann ging`s los.
Rolf schwankte schon vor dem Auftritt nicht unerheblich mit einem Kaffeebecher in der Hand.
Darauf angesprochen antwortete er: „Hansen mach Dir keine Sorgen, ich trink nur Kaffee“.

Das erstes Stück des Abends, dass Rolf dann aus dem Stehgreif textete, ging wie folgt:
„Ich trink den Kaffee mit Whisky und ich gurgle mit Gin, du hast mich am Flennen, so besoffen wie ich hier bin“.
Die Kneipe war voll mit Menschen, es flogen Gläser, es wurde gegrölt und getanzt.
In kürzester Zeit waren nahezu alle Zuschauer besinnungslos betrunken und Rolf stand als Kapitän in der Mitte vor der Band und bestimmte wohin die Reise des Abends geht und sang seinen „Blues“.
Langsame Nummern wie „Ich bin ein heulender Wolf Mucki und ich sing vor deiner Tür“ wechselten sich mit rockigen Stücken „ rock weiter Junge“ und Balladen wie „Worte, sind nur Worte“ ab.
Die Meute tobte und die Kneipe wurde nach diesem denkwürdigen Konzert wegen erheblicher Zerstörungen am Inventar für immer geschlossen.
So etwas haben wir dann noch häufiger erlebt, wenn Rolf gut drauf war.
Rolf hatte die seltene Gabe, komplette Stücke aus einer Situation heraus, wie z. B. beim erfolglosen Versuch, betrunken eine Gitarre auf der Bühne zu stimmen, zu komponieren:
„Pling Pling Pling, meine Gitarre ist schief, pling pling pling und so bin ich auch, pling pling pling,
glaub mir Mädchen, ich steh auf dem Schlauch…“.
Schnell wurde dann mein Freund Fritz Kappner auf Rolf aufmerksam, der dann für Rolf der Wolf und die Blueshunde eine Vielzahl von Konzerten organisierte und mit seinem Equipment unterstützte und dem wir die einzigen Tonaufnahmen von Rolf verdanken haben.
Zu einer von Fritz vermittelten Zusammenarbeit von Rolf mit einer bekannteren deutschen Band, die Texte von ihm, insbesondere Rolf´s die Nachdichtungen in deutscher Sprache von Texten Dylan und Young vertonen wollte, kam es nicht mehr.
Ein Großteil des Gesamtwerkes von Rolf, welches sich in mehreren Plastiktüten befand, wurde von Rolf im Bus während einer Busfahrt von Solingen nach Haan vergessen und ging für immer verloren.
Die Band trennte sich irgendwann im Jahre 1986, weil der damalige Schlagzeuger (Frank Sobirey) nicht mehr wollte und alle anderen Blueshunde „eigene Projekte“ starten wollten.
Rolfs Spur verliert sich dann im Jahre 1986. Ob er weiter öffentlich Musik gemacht hat ist nicht bekannt.
Rolf „der Wolf“ und die Blueshunde sind seitdem Geschichte. Aber die Texte und Musikfetzten sind mir auch noch nach 30 Jahren noch präsent.
Vielleicht war Mitte der Achtziger mit wave und neuer deutscher Welle die Zeit noch nicht reif für Rolf´s Musik und Texte. Jetzt nach Wiedervereinigung und deutlichem Auseinanderdriften des Einkommensgefüges mit Harz IV und zunehmender Verarmung ganzer Bevölkerungsgruppen, dürften sich viele, denen das Leben übel mitgespielt hat, angesprochen fühlen.
Bei einem Konzert in Solingen im April 2015 (Klaus Hanke – Bass, Frederik Puffe - Schlagzeug und mir - Gitarre u. Gesang) bei dem ich ein Stück von Rolf ins Programm genommen hatte, kam die Idee, die Musik und Texte von Rolf, neu aufzunehmen und hieraus eine CD zu machen und die „ Blueshunde“ nach über 30 Jahren neu zu gründen.
Ich bin es Rolf schuldig.
Originalzitat Rolf Rolf nach einem Konzert im LKH Leichlingen, bei dem die Blueshunde lebenslanges Hausverbot erhielten und leicht angeschlagen (Gitarrist Blasius mit Kieferbruch) in die Wohnung einer kurzhaarigen blonden Dame flüchten mussten:
„ Hansen, uns ist das Feuer ausgegangen, jetzt müssen wir die ganze Nacht Kette rauchen“.

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