Aufarbeitung der Massenpanik
Astroworld-Tragödie: Prozess gegen Travis Scott und Live Nation beginnt im Mai
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Travis Scott im Jahr 2018. © Sony Music
Im November 2021 starben aufgrund einer Massenpanik auf dem Astroworld-Festival in Houston (Texas) zehn Menschen. Hunderte weitere wurden verletzt. Astroworld-Gründer und Rapper Travis Scott und weitere Verantwortliche entgingen aber einer Anklage aufgrund der Todesfälle.
Noch nicht ausgeräumt ist aber die zivilrechtliche Seite der Tragödie. Die Veranstalter des Festivals, zu denen Live Nation sowie US-Rapper Travis Scott gehören, müssen sich zahlreichen Zivilklagen stellen. Zu den Beklagten zählen außerdem Apple, eine Reihe von Sicherheitsunternehmen und zwei Unternehmen, die Travis Scott gehören.
Weitere Beklagte
Unter den Beklagten finden sich weitere prominente Namen. Apple übertrug das Astroworld-Festival des Jahres 2021 live. Die Platzierung der Apple-Kameras soll Auswirkungen auf die Kontrolle der Menschenmenge gehabt haben. Daher ist es kaum verwunderlich, dass die zuständige Richterin Kristen Hawkins die Klage gegen das Unternehmen aufrecht erhielt.
Auch die Klagen gegen die Sicherheitsdienste Contemporary Services und Apex bleiben bestehen. Die Sicherheitsdienste argumentieren, dass sie Personal für die Tore des Festivals zur Verfügung gestellt hatten. Jedoch gab es kein Sicherheitspersonal für die Hauptbühne, vor der es zu dem Massenansturm kam.
Der Antrag auf Klageabweisung von Rappers Travis Scott steht noch aus. Jedoch zählen zwei von Scotts Unternehmen – LaFlame und Cactus Jack – weiterhin zu den Beklagten.
Abgewiesene Klagen
Bevor der Prozess im nächsten Monat startet, hat Richterin Kristen Hawkins jedoch einige Beklagte von der Liste gestrichen.
Dazu zählt Epic Records, das Plattenlabel von Travis Scott. Da das Label nicht an der Organisation des Festivals beteiligt war, kann es laut Complete Music Update nicht für die Panik und die daraus resultierenden Todesfälle zur Rechenschaft gezogen werden.
Darüber hinaus sind unter anderem auch Darryl Platt, Betriebsleiter bei Live Nation, der medizinische Dienstleister ParaDocs Worldwide Inc. sowie die Unterhaltungsagenturen Eighteentwentysix LLC und Scoremore LLC, nicht mehr unter den Beklagten des Prozesses.
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