Widersprüchliche Darstellungen
Brand im Club der Visionäre – Feuerwehr erhebt Anschuldigungen gegen Betreiber
Der Club der Visionäre im Jahr 2014. © mompl - Club der Visionäre (via Flickr, https://flic.kr/p/nnmEm3) / Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/2.0/)
Über die genauen Umstände des Brandes herrschte anfänglich einige Verwirrung: Die Betreiber des Clubs der Visionäre widersprachen der Darstellung, die die Feuerwehr nach dem Löschen des Feuers via Twitter bekanntgab.
#Kreuzberg: #Brand im #Club_der_Visionäre #Am_Flutgraben Club fast vollständig ausgebrannt. 3 Leichtverletzte. @Bln_Fw ist mit 70 Kräften vor Ort. Brandübergriff auf benachbarte Tankstelle verhindert. pic.twitter.com/PxbbFSJ0r2
— Berliner Feuerwehr (@Berliner_Fw) 15. Juni 2019
Die Fakten
Unstrittig ist, dass der Brand am Samstag gegen acht Uhr Uhr morgens im hölzernen Anbau des Clubs ausbrach. Die anwesenden Gäste konnten ohne Panik aus dem Gebäude geleitet werden, das Personal verblieb im Club und startete einen ersten Löschversuch. Dieser schlug jedoch fehl: Eine Stichflamme führte zu einer schnellen Verbreitung des Feuers.
Daraufhin rückte die Feuerwehr mit insgesamt 70 Leuten an, um den Brand zu bekämpfen. Die Brandursache ist bisher noch ungeklärt.
Erste Differenzen
Weitere Hintergründe zum Brand sind umstritten. Im jüngsten Artikel des rbb werden zumindest einige dieser Streitpunkte aufgeklärt. So lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt festhalten, dass – entgegen erster Meldungen – bei dem Brand niemand verletzt wurde.
Auch das Ausmaß des Brandes konnte inzwischen eruiert werden. Wie der rbb berichtet, ist nur ein Teil des Clubs betroffen gewesen. Die Rede war anfänglich von einer kompletten Zerstörung. Die genaue Brandfläche ist noch nicht bekannt, da die Gesamtfläche des Clubs, und somit das Verhältnis der beiden zueinander, nicht bekannt ist.
Stellungnahme der Betreiber
Die Betreiber des Clubs der Visionäre versuchen in einer einige Tage nach dem Brand veröffentlichten Stellungnahme weiterhin, den Vorwurf der unzureichenden Brandschutzmaßnahmen seitens der Feuerwehr zu entkräften.
In ihrem Statement heißt es, dass die Sicherheit und das Wohl von Gästen und Mitarbeitern oberste Priorität habe. Die von der Feuerwehr bemängelten "einfachen Holzhütten" seien eine stilistische Entscheidung, die jedoch jährlich durch den TÜV Rheinland begangen und überprüft würde. Auch die kritisierten Elektroinstallationen seien vollständig im Einklang mit den Normen der VDE erfolgt.
Entgegen der Darstellung der Feuerwehr hätte es auch kein Problem mit den Fluchtwegen gegeben. Der Club der Visionäre besäße jedoch zwei Notausgänge, über die die Entfluchtung problemlos möglich gewesen sei. Eine Rettung seitens der Feuerwehr wäre nicht nötig gewesen.
Die Betreiber widersprachen auch der Darstellung der Feuerwehr, nach der während des Brandes Gasflaschen explodiert seien: Es habe keinerlei Explosionen gegeben, die Gasflaschen wären entgegen anderweitiger Behauptungen sämtlich außerhalb der Clubfläche gelagert worden.
Die CDU mischt sich ein
Auch der CDU-Politiker Christian Goiny, MdA, schlug sich in einem Facebook-Post auf die Seite der Clubbetreiber:
Interessant ist insbesondere die Idee eines Kulturschutzfonds, der Berliner Spielstätten bei sicherheitstechnischen Fragen unterstützt – ähnlich dem Lärmschutzfonds, der in Deutschland bisher einzigartig ist.
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