Kulturelles Leben in Deutschland bedroht
Klaus-Peter Schulenberg (Eventim) fordert aufschiebende Regelung für Ticketerstattungen
Klaus-Peter Schulenberg, CEO von Eventim. © Eventim
Klaus-Peter Schulenberg betont in einem Brief an die Bundesregierung, dass durch die Coronakrise bedingte Veranstaltungsabsagen bereits jetzt ein existenzielles Risiko für kleine und mittelgroße Veranstalter darstellen. Er weist jedoch auch auf die Gefahr hin, die die zahlreichen Ticketerstattungen für diese Veranstalterinnen und Veranstalter darstellen.
Bindendes Moratorium gefordert
Schulenberg fordert eine aufschiebende Regelung für die Ticketerstattung vom Bundestag. Bis zum 30. September 2020 solle es möglich sein, die Rückzahlung von Tickets zu strecken oder abgesagte Veranstaltungen im Herbst nachzuholen – ansonsten würde mehr als die Hälfte der deutschen Veranstalter in den Konkurs gehen; die Kulturlandschaft in Deutschland würde umfassend und dauerhaft Schaden nehmen.
Das von Schulenberg geforderte Moratorium war bis zum vergangenen Freitag, den 20. März 2020, noch im Gesetzentwurf zur Abmilderung der Corona-Folgen enthalten; im neusten Entwurf wurde es jedoch getilgt.
Schulenberg beharrt auf der Notwendigkeit des "absolut steuerkostenneutralen Vorschlages" und betont, dass dieser für Verbraucher zumutbar sei und helfen würde, sonst unvermeidbare Insolvenzen zu verhindern – die Veranstalter seien ja bereits für viele Leistungen im Rahmen der abgesagten Shows in Vorleistung gegangen:
"Wenn jetzt alle kommen und sofort das Geld zurückwollen, das der Veranstalter ja schon ausgegeben hat, in der Erwartung, dass die Show stattfindet, dann wird es sehr, sehr schwierig."
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