Die Veranstaltungswirtschaft bangt
Konzertabsagen aufgrund des Coronavirus: Vorerst kein Hilfsprogramm für die Livebranche
Peter Altmaier, Bundesminister für Wirtschaft und Energie. © BPA/Steffen Kugler
Der BDKV hatte sich mit der Frage nach möglichen Wirtschaftshilfen im Falle zunehmender Konzertabsagen und einbrechender Ticketverkäufe durch den Coronavirus an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) gewandt.
"Für den Fall der Fälle benötigen wir dringend ein Hilfeprogramm, welches schnell greifen muss", so Prof. Jens Michow, geschäftsführender Präsident des BDKV.
Vorerst keine Hilfen
Bisher will Altmaier nach Angaben der Welt noch auf Konjunkturprogramme verzichten. Laut Bundesfinanzminister Olaf Scholz verfüge die Bundesregierung jedoch über die Möglichkeit, im Falle von "schweren Verwerfungen in der Weltwirtschaft" aufgrund der Beeinträchtigungen von Märkten und Produktionsstätten "schnell, entschieden und stark" zu reagieren.
Gleichzeitig gab eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums an, der Absage von Großveranstaltungen – wie jüngst der ITB – gehe eine sorgfältige Prüfung voraus. Für Rückfragen haben man außerdem eine Hotline eingerichtet.
Die Absage der ITB war laut Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci eine Einzelfallentscheidung. Bisher müsse nicht grundsätzlich jede Veranstaltung abgesagt werden, jedoch stehe der Schutz der Bevölkerung stets an erster Stelle.
Droht der Kollaps?
Nachdem in Norditalien und der Schweiz größere Musik- und Sportveranstaltungen nicht mehr stattfinden durften, warnte der Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV) in einer Stellungnahme vor den verheerenden Folgen der Verbreitung des Coronavirus auch für die deutsche Live-Branche. Prof. Jens Michow mahnte an:
"Wir beobachten bereits seit einigen Tagen einen erheblichen Einbruch bei den Kartenverkäufen und Inhaber von Karten versuchen zunehmend, diese gegen Erstattung des Eintrittsgeldes zurückzugeben. Sofern wir zukünftig Veranstaltungen aufgrund behördlicher Anordnungen ausfallen lassen müssen, droht zahlreichen Veranstaltungsunternehmen der wirtschaftliche Kollaps."
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