"Wir bleiben zu Hause, spielt ihr unsere Songs"
Künstlermanager fordern Unterstützung deutscher Musiker durch Radiosender
Die Musikmanagerinnen und Musikmanager haben ihre Forderungen unter dem Titel "Wir bleiben zu Hause, spielt ihr unsere Songs" in einem Facebook-Post veröffentlicht:
Sie fordern 50 Prozent Musikanteil auf den Sendern von in Deutschland lebenden und arbeitenden Künstler/innen. Außerdem soll in einer Sendung von 15 bis 20 Uhr Musik von in Deutschland lebenden Künslter/innen gespielt werden
Solidarität in schweren Zeiten
Die Aktion dient laut den Initiator/innen dazu, für Solidarität mit deutschen Musiker/innen – gerade auch mit kleineren Acts und Newcomer/innen – in Zeiten der Corona-Krise zu sorgen. Die traditionell im Frühjahr stattfindenden Touren, die aufgrund der derzeitigen Pandemie abgesagt werden mussten und müssen, sorgen nicht nur für Einnahmeausfälle, sondern mindern auch die mögliche Reichweite der Acts.
Diese verlorene Reichweite kann über das Airplay wiederhergestellt werden: Radiosender haben die Möglichkeit, eine Öffentlichkeit für die betroffenen Künstlerinnen und Künstlern zu schaffen, und leisten nach Ansicht der Künstlermanager/innen damit einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Vielfalt in Deutschland.
"Dringend notwendige Unterstützung"
Mittlerweile hat sich auch der Interessenverband Musikmanager & Consultants (IMUC) den Forderungen angeschlossen. So stellt der IMUC-Vorsitzende Wolfgang Weyand gegenüber der Musikwoche fest:
"Wir wissen es alle, die wirtschaftliche Situation der Kreativschaffenden ist durch die Corona-Krise katastrophal. Jetzt gilt es, dass zumindest die Unternehmen in der Kultur- und Kreativwirtschaft für einander da sind. Wir wünschen uns deshalb die dringende Unterstützung der Kreativen durch die Rundfunkwirtschaft."
Weiterhin stellt Weyand fest, dass die Aktion "Wir bleiben zu Hause, spielt ihr unsere Songs" von den Radiosendern kommunikativ bestens umgesetzt werden könne, keinen besonderen finanziellen Aufwand erfordere und ein wichtiges Zeichen sei für die Berufsgruppen, mit denen Radio in erster Linie Geld verdiene.
Ähnliche Themen
Erfahrungsbericht aus der Szene
Comeback des Radios? Was hinter dem Erfolg eines Spartensenders für elektronische Musik steckt
veröffentlicht am 03.04.2021 12
Unwirksam
ARD stellt sich gegen Radio-Quote für Musik aus Deutschland
veröffentlicht am 07.04.2020 1
"Die Regierung muss handeln"
Verluste in Milliardenhöhe für deutsche Musikwirtschaft: Verbände analysieren Auswirkungen der Corona-Pandemie
veröffentlicht am 27.03.2020 7
Schnelle Hilfe angekündigt
ARD und Deutschlandradio unterstützen klassische Musikverlage in Zeiten der Krise
veröffentlicht am 26.03.2020
Prompte Reaktion
Spotify unterstützt Musiker während Corona mit Hilfen in Millionenhöhe
veröffentlicht am 26.03.2020