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Britische Musikindustrie hat nach Labour-Wahlsieg große Erwartungen an die neue Regierung

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 12.07.2024

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Britische Musikindustrie hat nach Labour-Wahlsieg große Erwartungen an die neue Regierung

Keir Starmer (2024). © Attribution 3.0 Unported (CC BY 3.0)

Nachdem die Labour-Partei bei den Unterhauswahlen in Großbritannien einen überwältigenden Wahlsieg errungen hat, fordert die britische Musikindustrie von der neuen Regierung Maßnahmen in den Bereichen musikalische Bildung, Veranstaltungsorte und Künstliche Intelligenz.

Laut CMU bereiten sich Branchenmitglieder bereits darauf vor, mit den neuen Ministern der Regierung von Ministerpräsident Keir Starmer in Kontakt zu treten, um die wichtigsten Fragen zu besprechen.

Eine besonders hohe Priorität besitzen höhere Investitionen in die Musikausbildung, Steuererleichterungen für unabhängige Musikunternehmen, Unterstützung von Veranstaltungsorten und der Nachtwirtschaft sowie die Beseitigung von Brexit-Hindernissen für Tourneen.

Bestehende Unklarheiten 

Obwohl sich die Musikindustrie in den meisten Fragen weitgehend einig sei, gebe es dem Bericht von CMU zufolge dennoch Uneinigkeiten in wichtigen Bereichen. 

Insbesonder im Hinblick auf urheberrechtliche Verpflichtungen von KI-Unternehmen und zusätzlichem Schutz für Künstler*innen und Songwriter*innen gibt es noch zahlreiche offene Fragen zu klären. 

Obwohl Diskussionen über die Vergütung von Urhebern erst kürzlich begannen, wird erwartet, dass Künstler- und Autorengruppen Druck auf Label, Verlage und Streaming-Dienste ausüben werden, um die Probleme im Zusammenhang mit der Einnahmeaufteilung anzugehen. 

Liveszene auf Hilfe angewiesen

In der Live-Branche besteht hingegen Einigkeit darüber, dass Veranstaltungsorte und Shows an der Basis mehr Unterstützung benötigen, obwohl es noch keine klare Einigung darüber gibt, wie dies umgesetzt werden soll. 

So hoffen der Music Venue Trust und Künstlergruppen, dass die neue Regierung die Empfehlungen des kürzlich veröffentlichten Berichts des Culture Select Committee zur Live-Musik umsetzen wird. 

Der Bericht fordert unter anderem eine zeitlich begrenzte Senkung der Mehrwertsteuer und die Reduzierung des Verwaltungsaufwandes für Anträge zur Durchführung von Veranstaltungen.

Zudem schlägt er eine Ticketabgabe für Großveranstaltungen vor. Mit den daraus erzielten Einnahmen sollen kleinere Veranstaltungsorte, Veranstaltende und Künstler*innen unterstützt werden. 

Bekannt ist, dass die Labour-Regierung plant, eine Preisobergrenze für den Weiterverkauf von Eintrittskarten einzuführen, was von Aktivisten wie FanFair begrüßt wird.

Neue Kulturministerin 

Die neue Regierung hat nun einiges zu tun, wobei das Ministerium für Kultur, Medien und Sport mit Lisa Nandy als Staatssekretärin für Kultur eine wichtige Rolle spielt. 

Lisa Nandy ist eine ehemalige Kandidatin für den Labour-Vorsitz mit breiter Erfahrung in verschiedenen Ministerposten. Außerdem gründete die neue Kulturministerin das Centre for Towns, eine Denkfabrik, die die Bedeutung der Kreativ- und Kulturbranche für die Wirtschaft der Städte betont und sich auf die Forschung und Innovation in Großbritannien konzentriert.

Die Herausforderungen eines neuen Parlaments für die Musikindustrie umfassen unter anderem den Aufbau neuer Beziehungen, vor allem da viele langjährige Unterstützer der Musikindustrie nicht mehr zur Wahl antraten. Weiterhin sei es wichtig, bestehende Kampagnen fortzusetzen. 

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