Öffentliche Hand in der Verantwortung
Deutscher Kulturrat warnt vor den Folgen der Gasumlage für Kultureinrichtungen
deutscher kulturrat energiekrise
Olaf Zimmermann, Herausgeber des Diversitätsberichtes und Sprecher der Initiative kulturelle Integration. © Martin Kraft - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=96460282
Ab dem 1. Oktober muss zuzüglich zum sowieso schon drastisch gestiegenen Gaspreis die sogenannte Gasumlage in Höhe von 2,4 Cent pro Killowattstunde (zzgl. MwSt) entrichtet werden.
Die Umlage dient dazu, Gasversorger zu stützen, deren Einkaufspreise sich erhöht haben, und die diese Kosten nicht an ihre Kund/innen weitergeben können.
Bewältigungsstrategien
In diesem Kontext fordert der Deutsche Kulturrat die öffentliche Hand nun erneut dazu auf, öffentliche Kultureinrichtungen bei der Bewältigung der Energiekrise zu unterstützen. Dazu der Geschäftsführer des Kulturrats, Olaf Zimmermann:
"Der Kulturbereich steuert auf den 3. Ausnahmewinter zu. In den letzten beiden Wintern wurden Kultureinrichtungen aus Infektionsschutzgründen geschlossen oder stark reglementiert. Sie versuchen, jetzt ihr Publikum zurückzugewinnen, können vielerorts aber noch nicht an die Auslastungszahlen aus Vor-Corona-Jahren anknüpfen. Steigende Kosten und als Damoklesschwert mögliche Schließungen aufgrund eines Gasnotstands sorgen im Kulturbereich wieder für wachsende Unsicherheit."
Der Verband hatte bereits im Juni 2022 ein entsprechendes Papier vorgelegt, indem er die Unterstützung der Kultur in der Energiekrise einfordert; im August 2022 hatte der Verband die Beratungen von Bund und Ländern im Hinblick auf den Schutz des Kulturbereiches in der Energiekrise begrüßt.
Neuer Versuch
In einer Mitteilung des Kulturrats heißt es, dass selbstverständlich auch der Kulturbereich seinen Beitrag zur Bewältigung der Energiekrise leisten und deutliche Energieeinsparungen vornehmen werde.
Der Deutsche Kulturrat habe die bundesweit tätigen Kulturverbände zu einer Zoom-Konferenz Ende August 2022 eingeladen, um gemeinsam die Situation zu beraten. Dabei berücksichtigt er den Kulturbereich in seiner ganzen Breite, also Kultureinrichtungen, Kulturunternehmen, Kulturvereine sowie Künstler.
Im Hinblick auf den Winter erklärte Zimmermann, dass der Verband seine ganze Kraft daransetzen werde, dass der Kulturbereich den 3. Ausnahmewinter in Folge übersteht. Ohne eine massive Unterstützung durch Bund, Länder und Kommunen werde dies aber nicht gelingen können.
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