Nicht nur die Folge von Corona
Grüne fordern zusätzliche Hilfen und bessere Vergütung für Künstler und Kreative
Erhard Grundl (Bündnis 90/Die Grünen). © Erhard Grundl
In einem Fachgespräch zur wirtschaftlichen und sozialen Lage im Kulturausschuss des Bundestags bemängelte Erhard Grundl (Die Grünen) die "prekäre Lage vieler Künstler/innen, Kulturschaffender und Kreativer". Trotz lang bestehender Missstände seien "die CDU/CSU und SPD bei diesem Thema seit Jahren untätig".
Nicht nur Corona als Ursache
Die Ursachen beschränken sich dabei nicht nur auf die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Es gebe keine faire Bezahlung, keine Absicherung gegen Altersarmut, sowie einen erschwerten Zugang zu sozialen Sicherungssystemen:
"Kreative fliegen während der Pandemie immer häufiger aus der Künstlersozialversicherung, da sie eine zweite selbständige Tätigkeit aufnehmen müssen. Diese Eigeninitiative darf nicht bestraft werden."
Forderung nach monatlichem Existenzgeld
In dem sechsseitigen Antrag (PDF) fordert Grundel neben einem monatlichen Existenzgeld von 1200 Euro als Coronahilfe, die Übernahme von Kosten für Krankenversicherungen und Weiterbildungsmaßnahmen, und ein allgemeines Mindesthonorar zur angemessenen Vergütung kreativer und journalistischer Arbeit.
Auch gelte es, die Künstlersozialkasse (KSK) stärker zu bezuschussen und dahingehend weiterzuentwickeln, dass "niemand wegen den Folgen der Pandemie aus der KSK herausfallen darf".
Probleme sind altbekannt
Grundl betont, dass die Probleme "seit Jahren auf dem Tisch liegen". Dazu sei die Kulturbranche "stärker als alle anderen Branchen von den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie getroffen".
Es brauche "klare Vorgaben, die nicht nur die Symptome, sondern die Ursachen der prekären Lage vieler Künstler*innen, Kulturschaffenden und Kreativen bekämpfen."
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