Die eigene Relevanz bezeugen
"Investing In Music": Dachverband der Tonträgerhersteller legt Branchenreport zur Newcomerförderung vor
ifpi win musikbusiness musikförderung kulturförderung newcomer major-labels a&r label
Branchenreport "Investing In Music". © IFPI
Dabei darf man "Investing in Music" deutlich erkennbar als Dokument verstehen, mit dem sich die Mitglieder der IFPI und des WIN (Worldwide Independent Network), das ebenfalls an der Erstellung der Studie beteiligt war, ihre eigene Relevanz bezeugen. So heißt eine der Schlussfolgerungen dann auch, dass "Musikfirmen auch im Zeitalter von Social Media als Partner der Künstler gefragt sind".
Dementsprechend deutlich wird Prof. Dieter Gorny, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Musikindustrie, der genau in diese Richtung argumentiert, wenn er sich in der Pressemeldung zum Report gegen Vorwürfe wendet, dass nicht mehr genug in die musikalischen Zöglinge invesiert werde:
„Es heißt immer wieder, Musikfirmen verlören an Bedeutung, weil im Zeitalter von Social Media Künstler ihre Produktionen am liebsten durch Crowdfunding zunehmend sowohl selbst finanzieren als auch selbst vermarkten wollten. Die aktuellen Zahlen besagen das Gegenteil."
Haste mal ne halbe Million? Oder zwei?
Um diese Zahlen für den Report zu ermitteln, wurden von der IFPI Auskünfte zu den Investitionen von Musikfirmen zusammengetragen, darunter die A&R-Ausgaben (z.B. Vorschusszahlungen, Aufnahme- und Videokosten, Aufwendungen für den Tour-Support) sowie Marketingausgaben (inklusive TV-Werbung, Kooperationen, Online-Marketing oder Promotion).
Demnach benötigt man mindestens 500.000$ an Investitionen, um einen neu unter Vertrag genommenen Act am Markt zu platzieren – manchmal sogar mehr als 2 Millionen Dollar. Insgesamt hätten die IFPI-Labels 4,3 Milliarden US$ und damit insgesamt 27 Prozent all ihrer Einnahmen in das Talent-Scouting sowie die Entwicklung und die Vermarktung neuer Künstler gesteckt.
In dem Report heißt es außerdem weiter, dass die Künstler selbst kein hohes finanzielle Risiko zu tragen hätten. Die Ausgaben zu deren Förderung seien durch die potenziellen Tonträger-Einnahmen gedeckt bzw. würden mit diesen verrechnet. In den meisten Fällen müssten Künstler auch kein Geld zurückzahlen, wenn sie den erwarteten Break Even nicht erreichten. "The burden of risk lies with the record company", lautet das zugehörige Statement.
Fallstudien
Neben weiterem Zahlenmaterial liefert der Report eine Reihe von Fallstudien zur Partnerschaft von Musikfirmen und Künstlern, darunter Ed Sheeran, 5 Seconds of Summer, Lorde, MKTO, Negramaro, Nico & Vinz, Pharrell Williams und Wie Li-An.
Das vollständige PDF der IFPI-Studie "Investing In Music" (11mb) lässt sich hier herunter laden.
Euer Feedback
Liebe Backstage PRO Community, euer Feedback hierzu könnt ihr wie gewohnt in den Kommentaren loswerden!
Unternehmen
Backstage PRO
Das Profinetzwerk für die Musikszene
Ähnliche Themen
Fünf Anliegen für die Talentförderung
VUT stellt zur Bundestagswahl Themen und Forderungen der kleinen und mittleren Musikunternehmen vor
veröffentlicht am 22.05.2017
Report der IFPI zeichnet positives Bild
"Investing in Music 2016": Musikfirmen stecken wieder mehr Geld in neue Künstler
veröffentlicht am 12.12.2016
Jährlicher Branchenreport
BVMI legt das neue Jahrbuch "Musikindustrie in Zahlen 2014" vor
veröffentlicht am 28.03.2015
„Das Herzstück ist immer die Musik“
Bandförderprogramm PopCamp: Interview mit Projektleiter Michael Teilkemeier
veröffentlicht am 24.02.2015 4
Erfolg für das Netzwerk Kultur und die Szene
Dresdner Stadtrat gibt über 1 Million Euro mehr für die Kulturförderung aus
veröffentlicht am 22.01.2015 1