Kontroverses Interview
Niederländischer Minister fordert weniger Musikfestivals, um den Drogenkonsum zu bekämpfen
Symbolfoto. © ELEVATE via Pexels
Gegenüber der Zeitung De Telegraaf behauptet Grapperhaus, die hohe Zahl der Musikfestivals in den Niederlanden würde zu einem Anstieg der Nutzung harter Drogen und der damit in Zusammenhang stehenden Straftaten führen.
Die insgesamt über 1.100 Musikfestivals in den Niederlanden bieten Dealern laut Grapperhaus die Möglichkeit, Drogen wie MDMA oder Kokain zu verbreiten. Die hohe Zahl der Festivals wiederum mache eine effektive Kontrolle und Bekämpfung des Vertriebes von Drogen durch die Polizei unmöglich.
Die andere Seite
Der niederländische Verband der Festivalveranstalter, VVEM, kritisierte die Äußerungen scharf. In einer Mitteilung heißt es, die Betreiberinnen und Betreiber würden wirksame Sicherheitsmaßnahmen auf ihren eigenen Festivals organisieren und bezahlen – häufig sei es die Polizei, die gemeldete Drogenverstöße nicht weiter verfolgen würde.
Der Verband gibt weiterhin an, dass Drogenkonsum ein soziales Problem sei, das nicht erst durch Festivals hervorgebracht würde. Verantwortlich seien keine Wochenendveranstaltungen, sondern die große Zahl der Drogenlabore in den Niederlanden, gegen die nicht effektiv vorgegangen würde. Der VVEM schreibt, dass Minister Grapperhaus das Problem des Drogenkonsums an seiner Wurzel bekämpfen, und nicht in erster Linie gegen die Symptome – wie den Konsum auf Festivals – vorgehen solle.
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