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Ein Hoffnungsschimmer

SAE Institute übernimmt Teile der insolventen Deutsche POP

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 12.02.2024

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SAE Institute übernimmt Teile der insolventen Deutsche POP

Chris Müller, General Manager GSA Region (Germany, Switzerland, Austria). © SAE Institute

Das SAE Institute übernimmt Fachbereiche aus der Insolvenz der Akademie Deutsche POP. An der Akademie waren zuletzt über 3.000 Studierende eingeschrieben. Laut SAE haben viele von ihnen die Möglichkeit, ihre Ausbildung am SAE Institute fortzusetzen.

Wie SAE Institute in einer Pressemitteilung erklärt [Link zum PDF], sei das durch die Anerkennung bereits erbrachter Leistungen möglich. Ein Großteil der bisherigen Ausbildungen in verschiedensten Kreativdisziplinen sei mit den Studienangeboten des SAE Institute kompatibel.

Weitere Kurse würden vom SAE Institute übernommen und ab März 2024 in den laufenden Lehrbetrieb integriert. Dazu zählten beispielsweise die Ausbildungsgänge Synchronsprecher, Foto-/Mediendesigner, Moderator, Grafikdesigner und Fotodesigner. Auch ehemalige Lehrende der Deutschen POP seien eingeladen, sich beim SAE Institute zu melden. 

Keine Rechtsnachfolge

Darüber hinaus kündigte SAE Institute ein "Hilfspaket" für besonders stark betroffene Studierende oder Auszubildende an, beispielsweise ein Form von finanziellen Vergünstigungen. Das liegt daran, dass das SAE Institute durch die Übernahme der genannten Studienangebote nicht die Akademie Deutsche POP in Gänze übernimmt und in keine Rechtsnachfolge eintritt.

Anders gesagt: SAE bietet "vielen" Auszubildenden und Studierenden zwar die Möglichkeit, ihren Abschluss zu machen, aber natürlich nicht kostenlos. Das an die Deutsche POP gezahlte Geld ist vermutlich größtenteils verloren (siehe unten).  

Neue Perspektive

Chris Müller, Geschäftsführer des SAE Institute in Deutschland erklärt: 

"Der Insolvenzantrag der Deutsche POP und der plötzliche Stopp des Lehrbetriebs schaden dem Medienstandort Deutschland und sind insbesondere für die Studierenden ein erheblicher Einschnitt. Viele stehen vor einer ungewissen Zukunft und haben durch bereits gezahlte Studiengebühren einen finanziellen Schaden erlitten. Durch die Anerkennung von Studienleistungen, die Übernahme einiger Ausbildungsgänge und unser umfangreiches Hilfspaket können wir der Mehrheit dieser Studierenden nun eine neue Perspektive bieten."

Rettungsversuche gescheitert

Die Deutsche POP bot an insgesamt 14 Standorten Ausbildungen bzw. Studiengänge aus dem Kreativbusiness an. Dazu zählten beispielsweise Musikproduzent, Komponist, Songwriter, Musik-, bzw. Eventmanager, Moderator, Synchronsprecher, Fotojournalist, Videoproduzent, Kameramann, Grafikdesigner, Mediendesigner und viele weitere.

Ende 2023 meldete das Trägerunternehmen der Akademie Deutsche POP, die music support group GmbH, Insvolvenz an. Um ihren Anspruch auf Insolvenzgeld nicht zu verlieren, kündigten fast alle Mitarbeiter zum 31. Dezember 2023, woraufhin die Akademie Deutsche POP ihren Betrieb vollständig und endgültig einstellen musste. Aus diesem Grund scheiterten auch Gespräche mit Investoren über eine Rettung des Unternehmens.

Die Akademie Deutsche POP war eine private Akademie für Aus- und Weiterbildung. Die Akademie Deutsche POP sollte keinesfalls mit der Popakademie Baden-Württemberg in Mannheim verwechselt werden, bei der es sich um eine staatliche Hochschule handelt.

Drohender Totalverlust

Für die etwa 3.000 Auszubildenden und Studierenden der Akademie Deutsche POP war die Einstellung des Lehrbetriebs ein harter Schlag, denn schließlich hatten sie Studiengebühren in beträchtlicher, manchmal sogar fünfstelliger Höhe, an die Deutsche POP bezahlt.

Dieses Geld ist vermutlich größtenteils verloren und kann höchstens im Insolvenzverfahren zur Insolvenztabelle angemeldet werden. Die Aussichten, eine signifikante Menge des gezahlten Geldes wiederzuerhalten, sind aber offensichtlich außerordentlich schlecht, da die Deutsche POP nach Angaben des Insolvenzverwalters Rolf Pohlmann von der Münchner Kanzlei Pohlmann Hoffmann Inventar und Ausbildungsgeräte lediglich gemietet hatte.

"Gute Lösung" für die Studierenden

Pohlmann zeigt sich immerhin zufrieden über das Engagement von SAE Institute, das er als "idealen Partner" bezeichnet:

"Es lag mir am Herzen, eine gute Lösung für die Studierenden zur Fortsetzung deren Studiengänge zu finden. Das SAE Institute hat sich sehr herzlich und überaus engagiert um ein gutes Angebot für die Studierenden bemüht. Ich bin davon überzeugt mit dem SAE Institute in dieser schwierigen Situation für die Studierenden und die Gläubiger die beste Lösung gefunden zu haben".

Die Gründe der Insolvenz

Rüdiger Veith, Geschäftsführer der music support group GmbH äußerte sich wie folgt zur Insolvenz:

"Dieser Schritt ist uns nicht leichtgefallen. Ursache für die wirtschaftliche Krise waren die Spätfolgen der Corona-Pandemie. Wir mussten den kompletten Ausbildungsbetrieb von Präsenzunterricht zunächst in einen reinen OnlineBetrieb und später in ein duales Konzept aus Online-Ausbildung und praktischen Tutorials vor Ort an unseren Standorten umstellen. Das war mit sehr hohen Kosten verbunden."

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