Kultur im Krieg
Ukrainischer Kulturminister tritt zurück - Unstimmigkeiten über Einsatz staatlicher Gelder
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Auslöser für diese Entscheidung war nach Angaben der Neuen Musikzeitung Selenskyjs Reaktion auf die von Tkatschenko geplante Fertigstellung eines nationalen Museums gewesen, das an die ukrainischen Opfer des Genozids Holodomor in den 1930er Jahren erinnern soll. In diese Fertigstellung wollte Tkatschenko 500 Millionen Hrywnja (rund 12 Millionen Euro) investieren.
Nachdem die ukrainischen Medien über diesen Plan berichtet hatten, gab Wolodymyr Selenskyj in einer amtlichen Videokonferenz an, dass er Denys Schmyhal, den ukrainischen Regierungschef, darum gebeten habe, über eine Neubesetzung des Kulturminister-Postens nachzudenken.
Auseinandergehende Meinungen
Der ukrainische Präsident ist der Überzeugung, in Kriegszeiten müssten Gelder vor allem in die Verteidigung des Staates gesteckt werden. An nicht dringend notwendigen Dingen müsse derzeit gespart werden. Die Regierung solle andere Mittel und Wege erarbeiten, um kulturelle Projekte zu finanzieren.
Tkatschenko hingegen verteidigte die Ausgaben für Kultur auch in Kriegszeiten. Es handele sich bei diesem Krieg nicht nur um einen Krieg um Territorien, sondern auch um einen Krieg für die Menschen. Kultur sei nach wie vor von großer Wichtigkeit wirke als Schutzschild der eigenen Identität und Grenzen.