Überraschend positiv
Unisono sieht gute Lage des klassischen Konzertmarktes dank publikumsorientierter Strategien
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© Manuel Nägeli via unsplash.com
Gerald Mertens, Geschäftsführer von unisono, erklärt, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie inzwischen überwunden seien. Die Publikumsnachfrage zum Ende der Saison sei teilweise sogar höher als vor Corona.
So war beispielsweise das DomplatzOpenAir 2024 des Theaters Magdeburg mit 23.000 Zuschauern komplett ausverkauft. Sowohl das Mozartfest Würzburg als auch der Mannheimer Sommer des Nationaltheater Mannheims mit Aufführungen in Mannheim und Schwetzingen erreichten eine Auslastung von über 90 Prozent.
Das Musikfest Speyer der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz aus Ludwigshafen schloss mit einer Ticketverkaufsrate von 95 Prozent ebenso eine erfolgreiche Festivalsaison ab wie das Mozartfest Würzburg, das knapp mehr als 93 Prozent der verfügbaren Tickets verkaufte.
Das Erfolgsrezept für eine Veranstaltung
Es gäbe immer noch Staatstheater mit eher durchschnittlichen Ticketverkäufen, doch die positive Entwicklung dieser Veranstaltungen beweise laut Mertens, dass eine verstärkte Ansprache des Publikums entscheidend sei.
Mertens sieht als zentrale Erfolgsfaktoren "interessante Programme und spannende Künstler, ein gutes Marketing und ein attraktiveres Veranstaltungsambiente". Insbesondere bei der "Ansprache des Publikums" seien Steigerungsmöglichkeiten vorhanden.
Als positives Beispiel nennt Mertens das Staatstheater Mainz. Dieses bot dem Publikum vor den Veranstaltungen kostenlose Snacks und Getränke ohne Wartezeiten gegen leicht erhöhte Ticketpreise an, was auf positive Resonanz stieß.
Blühende Zukunft
Auch die Aussichten auf kommende Saison seien vielversprechend. Als Beispiel nennt Mertens die hohen Abonnentenzahlen der Tonhalle Düsseldorf, die mit 5667 Abonnements einen neuen Rekord erzielte.
Die Deutsche Staatsphilharmonie Ludwigshafen habe ihre Abonnentenzahl seit 2018 verdoppelt und könne daher bereits vor dem offiziellen Vorverkaufsstart mit einer Auslastung von mindestens 84 % in der nächsten Saison rechnen.
Gerald Mertens fügt hinzu:
"Diese Beispiele sind Ergebnisse harter Arbeit, intelligenten Managements und animieren hoffentlich weitere Nachahmer."
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