Wie real ist das "Clubsterben" in Deutschland?
Statistik zeigt: Immer mehr Clubs müssen schließen, Beliebtheit von Bars steigt
Zeichnet sich eine Veränderung in der Popularität von Clubs und Bars in Deutschland ab? Die Zahlen von Statista scheinen es zu belegen. © Statista (CC BY-ND 3.0)
Lagen die CLubs mit einer Anzahl von 2410 im Jahr 2009 noch deutlich über den Bars (1620), lässt sich seit einiger Zeit ein Trendwechsel beobachten: Die Popularität und Verbreitung von Bars steigt, Clubs dagegen werden immer weniger. 2015 stieg die Anzahl der Bars (2114) in Deutschland erstmals über die der Clubs (2042).
Das Statistik-Portal hat diese Zahlen in einer anschaulichen Grafik aufbereitet (Titelbild, CC BY-ND 3.0). Diese Trendwende ist nicht neu:
Unter dem Begriff des "Clubsterbens" werden schon seit längerem die schwierigen Existenzbedingungen von Clubs und die damit verbundenen Schließungen öffentlich diskutiert. Der Verband der Musikspielstätten in Deutschland, LiveKomm, macht mit seiner Roten Liste darauf aufmerksam.
Viele Gründe – wenig Lösungen?
Die Gründe für diese Entwicklungen sind vielfältig. Statista nennt insbesondere veränderte Freizeitgewohnheiten und sinkende Gästezahlen durch den steigenden Altersdurchschnitt – ebenso wie die Teilnehmer einer Diskussion der Clubbetreiber in Mannheim. Der Trend bewege sich zu Szenekneipen und kleinen, individuellen Clubs, während z.B. Großraumdiscos Schwierigkeiten hätten, ihre Räume zu füllen.
Doch auch Probleme mit der Finanzierung und dem Gesetz sowie Benachteiligung von Spielstätten bei neuen, städtischen Bauprojekten stellen Clubbetreiber vor oftmals große Hürden. Einen Lösungsansatz stellte jüngst die Stadt Edinburgh vor: Mit der Position eines Night Mayors möchte sie eine Stelle schaffen, die produktiv zwischen Stadt und Clubs vermittelt und so (hoffentlich) dem Clubsterben vorbeugen.
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