Lokale Veranstalter beklagen Missverhältnis
Zu viel Geld für das New Fall Festival? Kommunale Förderung in Stuttgart steht in der Kritik
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Das Neue Schloss Stuttgart war nur eine der Locations des New Fall-Festivals. © Isengardt auf Flickr / Lizenz: CC BY 2.0
Ursprünglich in Düsseldorf ansässig, findet das New Fall Festival seit 2016 auch in Stuttgart statt. Über fünf Tage verteilt fanden 2017 im Rahmen des Festivals Konzerte an außergewöhnlichen Orten wie der Carl Benz Arena oder einem stillgelegten Straßenbahndepo statt.
Doch wie die Stuttgarter Zeitung berichtet, war das diesjährige New Fall-Festival wohl nicht unbedingt ein Erfolg: Neben dem im Vergleich zum Vorjahr eher unspektakulären Line-Up blieben vor allem die Gäste aus. Die Veranstalter sprechen von etwa 6500 Besuchern an fünf Abenden; im Vorjahr waren es 7000 Besucher an vier.
Förderungswürdig?
Umso überraschter sind Szene-Beobachter, dass die Grünen-Fraktion im Stuttgarter Gemeinderat einen Antrag gestellt hat, das New Fall-Festival künftig mit je 40.000 Euro über zwei Jahre zu subventionieren. Der Antrag wird laut der Stuttgarter Zeitung aller Voraussicht nach in einer abschließenden Lesung im Dezember beschlossen.
Insbesondere von Seiten der lokalen Veranstalter mehrt sich Kritik. Die Förderung eines privatwirtschaftlichen Festivals mit öffentlichen Geldern sei "massive Marktbeeinflussung", so Paul Woog vom Konzertveranstalter SKS.
Weiter wird kritisiert, dass die Stadt Stuttgart sich nicht mit der eigenen Konzertszene und deren Bedarfen beschäftige. Subventionen von 40.000 € pro Jahr für das Projekt eines Düsseldorfer Veranstalters stünden in starkem Kontrast zu einer einer Fördersumme von nur 30.000 € pro Jahr für sämtliche Kulturveranstaltungen in Stuttgart.
Betont wird die Unterstützung des lokalen Nachwuchses
Der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Andreas Winter, verteidigt indes den Antrag. Auch ortsansässige Veranstalter hätten sich für eine Förderung bewerben können – diese Möglichkeit wäre bisher jedoch nicht wahrgenommen worden.
Jürgen Sauer, kulturpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, gibt wiederum an, dass es in diesem Fall nicht relevant sei, dass der Veranstalter ursprünglich aus Düsseldorf komme: Voraussetzung für die Förderung sei die Unterstützung des lokalen Nachwuchses, die das Festival durch den "BaWü-Abend" gewährleiste.
Im Januar soll es Gespräche zwischen Veranstaltern und der Kommunalpolitk geben, um über Fördermöglichkeiten zu diskutieren.
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