Unverständliche Entscheidung
Verbraucherschützer enttäuscht: Viagogo darf wieder auf Google werben
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Vor gut vier Monaten gab Google bekannt, die Ticketzweitplattform Viagogo aus dem Ad Words-Anzeigenprogramm auszuschließen, woraufhin die Plattform einen starken Benutzerrückgang verzeichnete. Nun hat der Suchmaschinenanbieter die Entscheidung scheinbar revidiert: Aktuelle Google-Suchen nach Konzerttickets beinhalten an oberster Stelle wieder Viagogo-Angebote.
Google hatte damals in einer Stellungnahme erklärt, Viagogo aufgrund von Verstößen gegen die eigenen Werbebestimmungen aus dem Ad Words-Programm entfernt zu haben. Ein Sprecher gab an, dass Google großen Wert darauf lege, auch beim Ticketkauf ein sicheres Umfeld für Nutzerinnen und Nutzer zu schaffen.
Bessert Viagogo sich?
Weder Google noch Viagogo haben sich bisher öffentlich geäußert, sodass unklar ist, was Google zu der Entscheidung bewegt hat. Auch, wenn Viagogo mittlerweile u.a. von der britischen Wettbewerbsbehörde als mit Verbraucherschutzrichtlinien konform eingestuft wird, sehen Verbraucherschützer die Plattform noch immer kritisch und zeigen sich enttäuscht von der Entscheidung Googles.
So stellt der Verband FEAT fest, dass Viagogo sich in aktuellen Suchanfragen nach Tickets für die Shows des Teen-Pop-Stars Billie Eilish auf dem ersten Platz befindet; der von der Wettbewerbsbehörde geforderten Hinweis, dass es sich um Zweitmarkttickets handelt, fehlt. Ebenso würden Kundinnen und Kunden durch Hinweise auf ein begrenztes Kartenkontingent unter Druck gesetzt:
This is the 1st listing for tickets to Billie Eilish following Google's ad ban lift — no indication these are resold tickets & clear evidence of pressure selling. While they may tick Google's boxes, Viagogo are still clearly misleading fans who think they're an official supplier pic.twitter.com/qxkewarXkA
— FEAT (@FEAT_org) 26. November 2019
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