Entschädigung ungewiss
YouTube vermeldet Erfolg gegen Copyright-Erpresser: 25.000 Dollar Strafe und Unterlassungserklärung
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Der Hintergrund des YouTube-Prozesses gegen den Nutzer Christoph Brady ist die Digital Millenium Copyright Act (DMCA)-Regelung YouTubes, also deren Umgang mit unlizenzierten Inhalten auf der Plattform.
Die Rechteinhaber von urheberrechtlich geschütztem Material haben die Möglichkeit, deren unerlaubten Upload direkt bei YouTube zu melden (ein "Claim"). Nach drei solcher Beschwerden ("Strikes") werden die Nutzerinnen und Nutzer von YouTube gesperrt; für größere YouTuberinnen und YouTuber bedeutet dies u.U. einen Verlust der Lebensgrundlage.
Empfindliche Strafe
YouTube hatte im September 2019 gegen Brady geklagt, da er falsche Copyright-Claims benutzte, um YouTuberinnen und YouTuber zu erpressen: Brady trat als Copyright-Inhaber auf und meldete jeweils zwei Videos der Nutzerinnen und Nutzer, um die User daraufhin zu Zahlungen an ihn zu zwingen, wenn er sie kein drittes Mal melden sollte.
Das Gericht verurteilte Brady zu einer Strafe von 25.000 Dollar und verhängte eine Unterlassungserklärung, die ihm untersagt, je wieder falsche Claims einzureichen. Außerdem muss er sich öffentlich bei seinen Opfern entschuldigen. Das Urteil (hier als PDF) ist zwar noch nicht rechtskräftig, dies soll aber vermutlich in den nächsten Tagen passieren.
Unsicher ist, ob Bradys Opfer eine Entschädigung von YouTube erwarten können: Die DMCA-Regularien der Video-Plattform werden immer wieder wegen ihrer Undurchsichtigkeit und der Schwierigkeit, falsche "Claims" rückgängig zu machen, kritisiert.
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