Der BVMI tagt
Bundesverband Musikindustrie trifft sich zur Jahresversammlung in Berlin
Konrad von Löhneysen (links) und Florian Drücke. © BVMI
Ob Coronapandemie, der Krieg in der Ukraine, Inflation oder Energiekrise – die Liste an Problemen, die der Gesellschaft derzeit zu schaffen machen, ist lang. Dabei belasten all diese Themen auch die Musiklandschaft, wie am 8. November bei der Jahresversammlung der außerordentlichen Mitglieder des Bundesverbandes Musikindustrie erneut deutlich wurde.
Nicht genug deutsche Musik im Radio
Fünf Stunden lang tagten die BVMI-Mitglieder im Vorfeld der "Most Wanted: Music" Konferenz in Berlin und kamen dabei unter anderem auf die fehlende Unterstützung deutschsprachiger Musik im Radio zu sprechen. Dies sei besonders im Hinblick auf den Aufbau lokaler Künstlerinnen und Künstler bedauernswert.
Konrad von Löhneysen, Geschäftsführer bei Embassy of Music, bemängelte die seit vielen Jahren andauernde Vernachlässigung deutschsprachiger Titel und fragte, warum von Seiten der Radiosender nicht mehr passiere. So seien im vergangenen Jahr in den Top 25 der Offiziellen Deutschen Airplay-Charts gar keine und in den Top 100 lediglich fünf deutsche Songs vertreten gewesen. Auch die Songs unabhängiger Labels seien im Radio deutlich unterrepräsentiert.
Kritik am neuen Urheberrechtsgesetz
Außerdem ging es bei der Jahresversammlung um die Folgen der neuen Urheberrechtsrichtlinie in Deutschland. Der Vorstandsvorsitzende Florian Drücke erklärte erneut, dass das Urheberrechts-Diensteanbieter-Gesetz (UrhDaG) aus Sicht des Bundesverbandes einen unerlaubten Eingriff in die Rechte der rund 200 Tonträgerhersteller und Musikunternehmen darstellte.
So würden Teile des neuen Gesetzes die Vertragsfreiheit torpedieren. Damit seien auch die Möglichkeiten der Mitgliedsfirmen stark begrenzt, die Investitionen in ihre Künstlerinnen und Künstler über den Markt zu refinanzieren. Einige Unternehmen haben deshalb bereits Verfassungsbeschwerde eingelegt.
Allerdings gab es auch Positives zu vermelden: Die GfK stellte in ihrem Markteinblick aktuelle Erhebungen vor, wonach die Konsument/innen von Musik ihre Ausgabebereitschaft für Streaming in der Zukunft als stabil betrachten würden. Außerdem hätten sich im vergangenen Jahr wieder mehr junge Menschen Schallplatten gekauft.
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