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Positive Entwicklung

GVL steigert Erträge im Geschäftsjahr 2023 auf 249 Millionen Euro

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 12.06.2024

gvl verwertungsgesellschaften

GVL steigert Erträge im Geschäftsjahr 2023 auf 249 Millionen Euro

Tilo Gerlach (links) und Guido Evers (rechts), Geschäftsführer der GVL. © Stefan Wieland

Die deutsche Verwertungsgesellschaft GVL hat ihre Erträge im Jahr 2023 um 13,8 Millionen Euro auf 249,2 Millionen Euro gesteigert. Das entspricht einem Zuwachs von 5,9 Prozent. Gründe dafür sind vor allem gestiegen Erträge in den Bereichen Rundfunk und öffentliche Wiedergabe.

Die Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (GVL) hat von diesen Einnahmen 222 Millionen Euro an ausübende Künstler und andere Berechtigte ausgeschüttet, wie sie in einer Pressemeldung mitteilt.

Für den Verwaltungsaufwand benötigte die GVL 24,4 Millionen Euro – ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (25,3 Millionen Euro). Weitere 3,9 Millionen Euro fallen in die Kategorie "Zuwendungen", wozu Förderungen von kulturellen Projekten, aber auch Zahlungen an berechtige Individuen zählen. 

Steigerung beim Radio, Rückgang beim Fernsehen

Die Vergütungen für Radio, TV und Weitersendung beliefen sich 2023 auf 99,9 Mio. Euro, 5,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Grund für den Anstieg ist das Wachstum im Bereich Hörfunk. Dort stiegen die Einnahmen um 7,7 Millionen Euro von 49,6 auf 57,3 Millionen Euro, was aber laut GVL vornehmlich technische Gründe hat.

Dagegen verzeichneten die Bereiche Fernsehen und Kabelweitersendung Rückgänge. Die Fernseherträge sanken von 36,7 auf 35,1 Millionen Euro (minus 4,3 Prozent), was die GVL auf sinkende Werbeeinnahmen der Fernsehsender zurückführt.

Die Einnahmen im Bereich Kabel reduzierten sich um ungefähr eine Million (oder 10 Prozent) von 8,3 auf 7,4 Millionen Euro. Dabei muss aber berücksichtigt werden, dass die Zahlen von 2022 durch eine Einmalzahlung des Kabelbetreibers Vodafone beeinflusst wurden.

Öffentliche Wiedergabe mit Rekordergebnis

Bei den Erträgen aus der öffentlichen Wiedergabe (sog. "Kneipenrecht") machte sich der Wegfall aller Corona-Restriktionen positiv bemerkbar, die 2022 das Ergebnis noch negativ beeinflusst hatten. Die Erträge stiegen demzufolge um 6,4 auf 45,5 Millionen Euro – ein Anstieg von mehr als 16 Prozent..

Dabei entwickelten sich die Erträge sowohl im Veranstaltungsbereich wie auch im Bereich der Dauerlizenzen positiv, so dass die GVL ihr Ergebnis aus dem Jahr 2019 (42,3 Millionen Euro) deutlich übertraf. Dennoch ist nicht alles rosig wie Geschäftsführer Guido Evers erklärt:

"Wir freuen uns, dass sich die Einnahmen aus der öffentlichen Wiedergabe auf einem Allzeithoch befinden. Dennoch bewegt sich dieser Wert im europäischen Vergleich auf einem inakzeptabel niedrigen Niveau. 2023 haben wir daher erneut Tarifverfahren eingeleitet, um diesen Missstand für unsere Berechtigten zu beheben".

Sonderzahlung aus Spanien

Die Erlöse aus Vervielfältigungsrechten sanken im Jahr 2023 um 10,2 Prozent auf 77,3 Mio. Euro, wobei auch hier eine Nachzahlung für einen überdurchschnittlichen Wert im Geschäftsergebnis des Jahres 2022 gesorgt hatte. 

Die Einnahmen aus Repräsentationsvereinbarungen mit ausländischen Verwertungsgesellschaften lagen 2023 bei 14,4 Millionen Euro gegenüber 8,4 Millionen im Jahr 2022. Dieser deutliche Anstieg "resultiert im Wesentlichen aus einer einmalig realisierten Nachzahlung aus Spanien", wie die GVL mitteilt.

Thilo Gerlach, ebenfalls Geschäftsführer der GVL, kommentiert die zunehmende Bedeutung ausländischer Erträge:

"Im internationalen Bereich haben wir große Fortschritte gemacht. Nicht nur die internationalen Vergütungen sind aufgrund von Nachzahlungen auf einen Rekordwert von 14,4 Mio. Euro gestiegen. Wir konnten auch unser internationales Rechteportfolio signifikant erweitern und acht neue Repräsentationsvereinbarungen für Künstler*innen und Hersteller*innen unterzeichnen."

Ausblick auf die Zukunft

Guido Evers und Dr. Tilo Gerlach, Geschäftsführer der GVL, beurteilen das Geschäftsjahr wie folgt:

"Die GVL hat im Jahr 2023 sehr gute Ergebnisse erzielt – nicht nur monetär, sondern auch auf ihrem Weg der kontinuierlichen Weiterentwicklung ihrer Services. So haben wir etliche Projekte auf den Weg gebracht, die der Zukunftsfähigkeit unserer IT-Systemwelt dienen und auf die strategische Aufstellung unserer Organisation einzahlen."

Mehr zur GVL

Die GVL vertritt ausübende Künstler, Tonträgerhersteller und Veranstalter bei der Zweitverwertung ihrer Leistungsschutzrechte im Fernsehen, im Radio und bei der öffentlichen Aufführung ihrer Musik-Produktionen. Das betrifft auch Diskotheken, Gaststätten und Einzelhandelsgeschäfte. Weitere Informationen zur GVL gibt es hier.

Weitere Informationen und alle Zahlen können im Rechenschaftsbericht der GVL nachgelesen werden [Link zum PDF].

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