Krise, Widerstandsfähigkeit, Erholung
Jahresbericht der CISAC zeigt schwerwiegende Folgen der Pandemie für Urheber/innen
cisac verwertungsgesellschaften
© CISAC
Dieses Jahr sieht es düster aus für die Kreativwirtschaft, das stellt auch die CISAC (Confédération Internationale des Sociétés d'Auteurs et Compositeurs) fest. Während die Verwertungsgesellschaften noch 2019 einen Einnahmezuwachs von 7,8% gegenüber dem Vorjahr verzeichneten, ist 2020 mit einem Einbruch von bis zu 35% zu rechnen.
Einnahmen aus dem Live-Sektor sind um 60-80% zurückgegangen, wobei dieser Bereich 2019 noch mit fast 30% zu den Gesamteinnahmen beitrug.
Digitale Perspektiven
Björn Ulvaeus, Präsident der CISAC und Mitglied der schwedischen Pop-Gruppe ABBA, sieht auch die Widerstandsfähigkeit und Innovationskraft der Kreativen: Digitale Angebot wie lizensierte Livestreams haben 2020 signifikant zugenommen und halten die Branche über Wasser.
Board Chair Marcelo Castello Branco und Generaldirektor Gadi Oron betonen die globale Solidatität der Kulturschaffenden in diesen schwierigen Zeiten – die gerade im Angesicht der 2021 geringer ausfallenden Ausschüttungen besonders bedeutsam sei.
Nun gelte es, begonnene Projekte selbstbewusst durchzuführen, wie etwa die Zusammenarbeit mit der UNESCO oder die neue globale Musikidentifikationsnummer ISWC.
Fairness
Das sei jedoch nicht genug, so Ulvaeus. Man müsse sich auch an die Regierungen wenden. Dabei sei finanzielle Soforthilfe nicht ausreichend, weil die Durchsetzung von Urheberrechten schon vor der Coronakrise immer schwieriger wurde. Jetzt gehe es aber in vielen Feldern um bare Existenzen.
Urheberrechte müssten global besser geschützt und durchgesetzt werden, um Fairness bei der Verwertung von kreativen Werken zu garantieren.
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