Monopol in Gefahr
Nach Kontroversen um Auszahlungen: Spanische Verwertungsgesellschaft SGAE verliert hunderte Mitglieder
Palacio Longoria, der Sitz der SGAE. © Juan Sáez from Cartagena, España - Palacio Longoria, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=77464463
Die SGAE – Sociedad General de Autores y Editores – verwaltet u.a. die Aufführungs-, Synch- und mechanische Vervielfältigungsrechte spanischer Musik- und Filmschaffender. Gegen die Verwertungsgesellschaft vorgebrachte Vorwürfe der Veruntreuung sowie Kontroversen, u.a. wegen der Missachtung europäischer Gesetze, haben das Vertrauen jedoch nachhaltig geschädigt.
Über hundert Musikerinnen und Musiker sowie Verleger/innen und Filmschaffende haben nun bekannt gegeben, nicht mehr von der SGAE vertreten werden zu wollen und ihre Mitgliedschaft ab 2020 zurückzuziehen.
Konsequent
Nachdem die Gesellschaft Mitte 2019 bereits aus der International Confederation of Authors' Societies (CISAC), dem internationalen Zusammenschluss der Verwertungsgesellschaften, ausgeschlossen wurde, steht sie nun kurz davor, eine großen Teil ihres Repertoires zu verlieren.
Die baldigen Ex-Mitglieder geben an, sich anderen Verwertungsgesellschaften wie etwa UNISON oder auch privaten Unternehmen anzuschließen oder gar eigene Verwertungsgesellschaften zu gründen. In jedem Fall ist anzunehmen, dass die SGAE langfristig ihre Monopolstellung verlieren wird, wenn sie ihre Geschäftspraktiken nicht anpasst.
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