Eifersucht als Strategie
Spotify verweigert Musikern die Promotion, wenn diese ihre neue Musik woanders beworben haben
Einblick ins Spotify-Büro in Stockholm. © Spotify
Die News-Website Digital Music News (DMN) berichtet unter Berufung auf anonyme Quellen, dass Spotify Musikerinnen und Musiker von der Teilnahme an ihren verschiedenen Promotion-Programmen für Neuerscheinungen ausschließt, sollten diese ihre Musik bereits im Vorfeld andernorts beworben haben.
Für Musiker/innen bedeutet dies unter Umständen einen immensen Verlust an Reichweite: Ihnen wird durch die Sperre die Möglichkeit genommen, in einige der Spotify-Playlists mit den größten Hörerzahlen aufgenommen zu werden.
Alter Hut mit neuem Dreh
Die Vorwürfe gegenüber Spotify sind nicht neu. Bereits Ende 2018 warf Sängerin Nicki Minaj der Plattform vor, ihr Album "Queen" nicht wie versprochen zu bewerben, da sie es bereits vor der Veröffentlichung in ihrer Apple Music-Radiosendung "Queen Radio" promoted hatte. Gleiches gilt auch für RnB-Sänger Frank Ocean und dessen 2016 veröffentlichtem Album "Blonde".
Neu ist jedoch, dass sich die Sperrliste Spotifys scheinbar nicht nur auf direkte Konkurrenzunternehmen wie Apple erstreckt. Laut DMN-Quelle darf die Musik vor ihrem Release auch nicht in anderen Radiosendungen oder Blogs beworben werden; auch die populären Vorab-Streams über Seiten wie Pitchfork oder The Fader können zur Sperre führen.
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