Streaming in der Nische
"Stage+": Traditionslabel Deutsche Grammophon startet Streamingdienst für klassische Musik
Víkingur Ólafsson (Pressefoto 2022). © Ari Magg
Bei dem Projekt Stage+ handelt es sich um einen Streamingdienst, der mit seinem Fokus auf klassische Musik nur eine eng definierte Sparte bedient, und sich somit abhebt von den auf Breite zielenden Musikkatalogen von Diensten wie Spotify oder Apple Music. Die Einführung dieses Angebots soll den Beginn eines neuen Kapitels in der Geschichte des ältesten Labels der Welt markieren.
Ein neuer Zugang zur Klassik
Die Plattform soll Zugang bieten zu Live-Auftritten, Mitschnitten oder Studioaufnahmen zahlreicher Künstler/innen der Klassik. Darüber hinaus kann nach Titeln, Werken sowie einzelnen Sätzen und Opernszenen gesucht werden, mit zusätzlich verfügbaren Inhalten über Komponisten, Werke und Veranstaltungsorte. Dr. Clemens Trautmann, Präsident der Deutschen Grammophon, erklärt:
"Wir wollen den Zugang zur klassischen Musik ganz neu gestalten und gemeinsam mit unseren großartigen Musikerinnen und Musikern sowie Partner-Institutionen auf eben dieser Bühne das Beste präsentieren, was diese Kunstform zu bieten hat."
Stage+ ist über TV-, Mobil- und Web-App zugänglich, mit zahlreichen Aufnahmen in 4k Auflösung und Dolby Atmos Music.
Die ersten Premieren
Der erste Konzertstream auf der neuen Plattform am 25. November 2022 ist dem isländischen Pianisten Víkingur Ólafsson gewidmet.
Er wird das Repertoire seines jüngsten Albums “From Afar” in voller Länge am Piano präsentieren, ausgeschmückt mit persönlichen Einblicken und Kommentaren zu den einzelnen Stücken und zur klassischen Musik anderer Komponisten. Den Festspielauftakt auf Stage+ macht Wagners Ring von den diesjährigen Bayreuther Festspielen ab dem 28. November 2022.
Einsamer Wolf
Bei Stage+ handelt es sich um einen der wenigen spezialisierten Audiostreamingdienste. Während sich das Videostreaming auch im Hinblick auf das Angebot inzwischen diversifiziert hat, locken die meisten Streamingdienste ihre Kundinnen und Kunden noch immer mit möglichst großen, umfassenden Katalogen.
Bisherige Versuche, einen Klassik-Streamingdienst zu etablieren, sind weitestgehend gescheitert: Das Klassik-Startup Grammofy musste seinen Betrieb einstellen, wurde jedoch als Spotify-Plugin erneut gelauncht; der Klassik-Streamingdienst Primephonic wurde derweil von Apple Music übernommen.
Ähnliche Themen
Investition mit Renommee
Universal baut Klassik-Sparte mit Übernahme von Hyperion Records weiter aus
veröffentlicht am 21.03.2023
Für ein vielseitiges Erlebniss
Universal Music Group erweitert Kooperation mit Amazon Music und Twitch
veröffentlicht am 31.01.2022
Erweiterung in dem Bereich Klassik
Apple Music übernimmt Klassik-Streamingdienst Primephonic
veröffentlicht am 01.09.2021
Wirtschaftlicher Betriebsmodus
Die Klassik-Streaming-Plattform Grammofy kehrt als Spotify-Plugin zurück
veröffentlicht am 03.04.2018