Social-Audio-Plattform Stationhead belohnt Superfans mit All-Access-Mitgliedschaftsmodell

Die Social-Audio-Plattform Stationhead hat ein neues Mitgliedschaftsmodell eingeführt, dass Nutzer*innen durch eine besonders hohe Aktivität freischalten können und das diesen exklusive Zusatzfeatures bietet.

Stationhead ist eine Plattform, die eine Brücke zwischen traditionellem Radio und modernen Musikstreamingdiensten schlagen soll. Nutzer*innen haben die Möglichkeit ihr Apple Music- oder Spotify Premium-Konto mit Stationhead zu verknüpfen um ihre persönlichen Playlists in Radiosendungen zu verwandeln. Dabei können sie selbst in die Rolle eines DJs schlüpfen, live mit Zuhörer*innen chatten und Co-Hosts einladen.

Dabei zählen alle Zuhörenden als individuelle Streams über Apple Music oder Spotify, sodass die abgespielten Künstler*innen über die Streamingplattformen entlohnt und ihre Stream-Zahlen und Vergütung durch die Shows erhöht werden können. 

Zuhörer*innen haben zudem die Möglichkeit durch eine Kommentarfunktion in Austausch mit den verschiedenen Stationhead-Hosts zu treten – etwa um Musikwünsche zu äußern. Außerdem gibt es eine plattformeigene, digitale Währung, die von Usern gekauft und an ihre Lieblings-DJs verschenkt werden kann, um diese zu unterstützen. 

So erhält man "All-Access"

Wie Music Business Worldwide berichtet hat die Social-Audio-Plattform nun bekannt gemacht, dass sie mit einem "All-Access"-Tier ein neues Mitgliedschaftsmodell einführt, das einer ganz bestimmten Gruppe an Nutzer*innen vorbehalten bleiben soll – den Superfans. 

Das neue Mitgliedschaftsmodell soll dabei eine engagiertere und lohnendere Nutzungserfahrung schaffen, indem Fans für ihre aktive Teilnahme auf der Plattform anerkannt und belohnt werden. Dazu gehören etwa Aktivitäten wie das Aufrechterhalten von Hörserien, das Besuchen von Livestreams und die Teilnahme an Release-Partys. 

Haben sich Fans sieben Tage hintereinander als aktiv erwiesen, schalten sie den neuen All-Access-Tier für 30 Tage frei. Durch eine fortgesetzte aktive Teilnahme kann der Zeitraum weiter verlängert werden. 

So werden besonders aktive User belohnt

Der All-Access-Status bringt dabei eine Reihe an Vorteilen mit sich. Zu diesen zählen etwa ein Abzeichen auf dem Benutzerprofil, die Möglichkeit, Beiträge in den Threads eines Fandoms zu erstellen, Zugang zu exklusiven Chaträumen und die größere Wahrscheinlicheit zu Live Events eingeladen zu werden. 

Laut Stationhead haben innerhalb der Testphase des neuen Tiers bereits über 150.000 Nutzer*innen einen All-Access Status freigeschaltet. In diesem Rahmen sollen Künstler*innen wie Nicki Minaj, Billie Eilish und Zayn Stationhead dazu genutzt haben, um mit ihren Fans zu interagieren, Streams und Verkäufe zu fördern und eine globale Community weiter aufzubauen. 

Zayn Malik etwa, nutzte All-Access, um einen exklusiven Chat während seiner Release-Party für seinen neuen Song "Where I Am" zu erstellen und seinen Superfans somit eine VIP-Erfahrung zu ermöglichen. 

Mit Stationhead scheint nun also ein weiteres Unternehmen das Potenzial der Superfans für sich entdeckt zu haben. Dass insbesondere die Musikbranche in letzter Zeit vermehrt auf tiefere Verbindungen setzt, verdeutlichen unter anderem Millioneninvestments in "Superfan"-Plattformen wie "We are Giant" oder "Fave" oder ein Blick auf aktuelle Marketingkampagnen wie etwa die der Künstlerin Billie Eilish.

In einem Report vom 27. Juli 2023 hatte Spotify for Artists zudem das Hörverhalten von sogenannten "Super-Hörer*innen" analysiert und war zu dem Schluss gekommen, dass diese trotz ihrer geringen Anzahl – zum Zeitpunkt des Erscheinens des Berichts machten sie durchschnittlich etwa zwei Prozent der monatlichen Hörerschaft aus – bedeutsame Auswirkungen haben.

So sollen die Superfans laut Spotify für nicht weniger als 18 Prozent der monatlichen Streams verantwortlich sein. Auch knapp über die Hälfte der Merch-Käufe über die Plattform sollten sich auf die kleine Gruppe dieser zurückführen lassen.

Win-Win-Win Situation

Von Stationheads neuem Konzept können also nicht nur Superfans, sondern auch Künstler*innen profitieren, denen es die Plattform ermöglicht exklusive Events anzubieten und somit ihre involviertesten Fans für ihre Unterstützung zu belohnen und die Verbindungen zu diesen zu vertiefen.

Ganz selbstlos jedoch, muss das Ganze dabei auch nicht sein: Immerhin regt das neue Konzept Stationhead-User – egal ob Künstler*in oder Fan – letztendlich vor allem dazu an, die Plattform aktiver zu nutzen.

Sollte sich diese Strategie als erfolgreich erweisen, könnten sich aktivitätsgebundene Mitgliedschaftsmodelle in Zukunft womöglich auch auf weiteren Plattformen etablieren.