Streitfall Künstliche Intelligenz
GEMA-Chef: Musiker müssen für KI-Training vergütet werden
gema künstliche intelligenz urheberrecht
![GEMA-Chef: Musiker müssen für KI-Training vergütet werden](https://storage.googleapis.com/leitmotiv-multi/regio-image-2024-07/3617869/xtralarge/gema_mgv_2024_c_manuel_vescoli_2599.jpg)
Dr. Tobias Holzmüller (2024). © Manuel Vescoli
Seit der Verabschiedung des AI-Acts der EU steht fest, dass Firmen offenlegen müssen, mit welchen Daten sie ihre Modelle trainiert haben. GEMA-Chef Tobias Holzmüller fordert außerdem in einem Interview mit dem Münchner Merkur, Künstlerinnen und Künstler für die Nutzung ihrer Werke finanziell zu entschädigen.
Seine Begründung: Durch KI würde "die Welt mit endloser Umsonst-Musik geflutet, die auch noch in Konkurrenz zur Musik der menschlichen Urheber tritt". Das sei "zutiefst ungerecht".
Zahlungsmodelle unklar
Meistens sei deutlich zu hören, was als Vorlage bei einem KI-generierten Musikstück diene, erklärt der GEMA-Chef.
Neben der direkten Vergütung der "Inspirationsquellen" kann sich Holzmüller eine generelle Abgabe an alle Künstler vorstellen, da KI-Unternehmen Millionen von Datensätzen durchforsten, um Musikmuster zu finden. "So würde die Abgabe der ganzen Branche zugutekommen", erklärt Holzmüller.
Zahlung im Eigeninteresse der KI-Firmen
Da KI-Systeme die Beiträge und Inspirationen von Musikern benötigen, um Neues zu komponieren, sollten KI-Firmen ein Eigeninteresse daran haben, die Künstler für ihre Leistungen zu kompensieren, ist die klare Aussage des GEMA Chefs.
Wenn es keine Musiker mehr gäbe, würde das Inspirationssystem für KI wegfallen und neue Musik wäre "ein Brei ohne neue Impulse und Ideen".
Mehr zu dem Thema lest ihr in unserem Interview mit GEMA-Aufsichtsrat Matthias Hornschuh.
Ähnliche Themen
Stärkung des Ehrenamts
Bayern erweitert Übernahme von GEMA-Gebühren für Vereinsveranstaltungen
veröffentlicht am 15.07.2024
Rechtsvertretung
GEMA erklärt Nutzungsvorbehalt für alle Werke ihrer Mitglieder
veröffentlicht am 29.05.2024
"Ich rate zum bewussten Umgang mit KI"
Future Music Camp 2024: Rechtsanwalt Simon Hembt gibt Musikern Tipps für den Umgang mit KI
veröffentlicht am 24.05.2024 6
Zukunftsorientiert
GEMA Mitgliederversammlung diskutiert über neue Lizenzierungsmodelle und Künstliche Intelligenz
veröffentlicht am 20.05.2024
"Unser Markt ist total kaputt"
Komponist und GEMA-Aufsichtsrat Matthias Hornschuh über die Marktmacht von Spotify und die Folgen der KI-Revolution für Musikschaffende
veröffentlicht am 30.04.2024 6