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Streitfall Künstliche Intelligenz

GEMA-Chef: Musiker müssen für KI-Training vergütet werden

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 16.07.2024

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GEMA-Chef: Musiker müssen für KI-Training vergütet werden

Dr. Tobias Holzmüller (2024). © Manuel Vescoli

Um neue Musikstücke zu komponieren, werden KI-Systeme mit bereits bestehender Musik trainiert. GEMA-Chef Tobias Holzmüller ist der Auffassung, dass KI-Firmen in Zukunft zahlen sollten, wenn sie Musik nutzen, um ihre Modelle weiterzuentwickeln.

Seit der Verabschiedung des AI-Acts der EU steht fest, dass Firmen offenlegen müssen, mit welchen Daten sie ihre Modelle trainiert haben. GEMA-Chef Tobias Holzmüller fordert außerdem in einem Interview mit dem Münchner Merkur, Künstlerinnen und Künstler für die Nutzung ihrer Werke finanziell zu entschädigen.

Seine Begründung: Durch KI würde "die Welt mit endloser Umsonst-Musik geflutet, die auch noch in Konkurrenz zur Musik der menschlichen Urheber tritt". Das sei "zutiefst ungerecht".

Zahlungsmodelle unklar 

Meistens sei deutlich zu hören, was als Vorlage bei einem KI-generierten Musikstück diene, erklärt der GEMA-Chef. 

Neben der direkten Vergütung der "Inspirationsquellen" kann sich Holzmüller eine generelle Abgabe an alle Künstler vorstellen, da KI-Unternehmen Millionen von Datensätzen durchforsten, um Musikmuster zu finden. "So würde die Abgabe der ganzen Branche zugutekommen", erklärt Holzmüller. 

Zahlung im Eigeninteresse der KI-Firmen 

Da KI-Systeme die Beiträge und Inspirationen von Musikern benötigen, um Neues zu komponieren, sollten KI-Firmen ein Eigeninteresse daran haben, die Künstler für ihre Leistungen zu kompensieren, ist die klare Aussage des GEMA Chefs. 

Wenn es keine Musiker mehr gäbe, würde das Inspirationssystem für KI wegfallen und neue Musik wäre "ein Brei ohne neue Impulse und Ideen". 

Mehr zu dem Thema lest ihr in unserem Interview mit GEMA-Aufsichtsrat Matthias Hornschuh.

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