Gefahr für kleine Clubs und Nachwuchs
LiveKomm warnt vor verheerendem Kostendruck in der Livemusik-Branche
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© Kyle Wong via unsplash.com
Nachdem die GEMA erst eine Woche zuvor bekanntgegeben hatte, dass 2023 das bisher erfolgreichste Geschäftsjahr in der Geschichte der GEMA gewesen sei, zeichnet die Live Musik Kommission (LiveKomm) in einer aktuellen Meldung ein weniger rosiges Bild der Musikbranche und bezeichnet die Freude über Streamingrekorde und Co. als trügerisch.
Die GEMA hatte in ihrem Geschäftsbericht für 2023 erklärt, dass "Konzerte boomen". Dieser Boom betrifft allerdings vornehmlich die großen und teuren Mega-Touren von Stars wie Taylor Swift, Harry Styles, Coldplay und ähnlichen Acts. Von den hohen Umsätzen dieser Tourneen profitiert naturgemäß auch die GEMA.
Veranstaltungshäuser gehen leer aus
Am anderen Ende des Spektrums sieht es anders aus. Die hohen Einnahmen der Tourneen von Superstars kommen (vornehmlich kleineren) Spielstätten kaum zugute. Bereits vor der Pandemie habe die Umsatzrentabilität des durchschnittlichen Clubs bei lediglich 3 Prozent gelegen.
Durch die Kostensteigerungen der letzten Zeit, die sich unter anderem in den Betriebskosten, Mietpreisen und somit auch den Gagenanforderungen zeigen, habe sich diese Situation weiter verschlimmert.
Krise bei kleinen Spielstätten
Vielen kleineren Musikspielstätten fehle zunehmend das Geld, um rentabel zu arbeiten. Das gefährdet laut LiveKomm auch den Künstler:innen-Nachwuchs in Deutschland.
Während staatliche Fördergelder die Situation im Bereich der sogenannten "Hochkultur" etwas mildern, sieht es im Clubbereich anders aus, denn hier fehlt staatliche Förderung.
Insbesondere die Betreibende von kleineren Spielstätten seien durch die jüngsten Entwicklungen somit dazu gezwungen, ihre Preise anzuheben um den wachsenden Kostendruck finanziell abfangen zu können.
Nachwuchsförderung wird zum Risiko
Infolgedessen entscheiden sich immer weniger Menschen aufgrund steigender Ticketkosten dagegen, Konzerte von kleineren Acts zu besuchen.
Darüber hinaus konnten frühere verlustreiche Konzerte von kleinen Acts durch gewinnbringende Konzerte größerer Acts aufgefangen werden. Das ist aktuell nicht mehr der Fall.
Spielstätten entscheiden sich also eher weniger dafür, kleine und somit möglicherweise verlustbringende Acts zu buchen. Ein Umstand, der sich negativ auf die Nachwuchsförderung auswirkt.
Axel Ballreich, 1. Vorsitzender der LiveKomm äußert sich hierzu wie folgt:
"Die Venues ächzen nicht nur unter der Kostenlast, sondern werden schlichtweg von ihr erdrückt. Gerade die Großen der Branche sollten sich solidarisch zeigen und einen Beitrag leisten, um die kleinen und mittleren Clubs zu unterstützen. Denn auf diesen Bühnen reifen die künftigen Stars heran."
Wie eine solche Umverteilung von oben nach unten aussehen könnte, hat die LiveKomm vor einigen Wochen skizziert.
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