KI-Training? Ohne Sony!
Sony Music untersagt KI-Unternehmen die Nutzung von Musikwerken
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Sony Head Office (2023). © Sony Music
Ende Mai 2024 hat die Sony Group ihr Business Segment Meeting abgehalten, in dessen Rahmen die verschiedenen Geschäftsbereiche des Unternehmens einschließlich der Musiksparte diskutiert wurden.
Sony verschickt massenhaft Briefe
Ein Teil der Präsentation war für den Chef der Sony Music Group, Rob Stringer, reserviert. In seiner Rede erwähnte der Vorsitzende auch einen Brief, den Sony Music kürzlich an über 700 KI-Firmen und -Entwickler geschickt hat.
Laut Music Ally verbietet der Brief "ausdrücklich jegliche Text- oder Datengewinnung, Web-Scraping oder ähnliche Reproduktionen, Extraktionen oder Verwendungen“ von Sony-Music Inhalten, einschließlich "musikalischer Kompositionen, Liedtexte, Audioaufnahmen, audiovisueller Aufnahmen, Kunstwerke, Bilder, Daten usw." für die "Ausbildung, Entwicklung oder Vermarktung von KI-Systemen".
Weiterhin enthält das Schreiben eine Aufforderung an die Unternehmen, detaillierte Informationen darüber zu liefern, wie sie die Werke von Sony Music in der Vergangenheit benutzt haben beziehungsweise Beweise dafür vorzulegen, dass sie es nicht getan haben.
Training nur mit Lizenz
Die Unternehmen sollen ihre Rückmeldung bis zum Monatsende einzureichen. Gleichzeitig teilt Sony mit, dass das Unternehmen bereit sei, über Lizenzvereinbarungen zu verhandeln.
Obwohl dem Schreiben keine explizite Drohung zu entnehmen ist, lässt der Brief dennoch vermuten, dass das Unternehmen notfalls rechtliche Schritte gegen die Firmen einleiten wird, die Sony-Inhalte verwendet haben, um ihre KI zu trainieren.
Urheberrecht muss respektiert werden
In der Pressemitteilung von Sony heißt es, dass die Sony Music Group die Verwendung von verantwortungsvoll produzierter KI Musik als kreatives Werkzeug für Songwriter*innen und Künstler*innen generell unterstütze.
Allerdings betont Sony auch, dass mit der zunehmenden Relevanz der KI für die Musikbranche ebenso sichergestellt werden müsse, dass die Rechte von Songwriter*innen und Künstler*innen, einschließlich Urheberrechten, respektiert werden.
Eine Nutzung von Sony-Inhalten sei aufgrund dessen nur noch mit ausdrücklicher Autorisierung möglich. Dies bezieht sich sowohl auf bestehende als auch auf zukünftige Werke.
Schluss mit kostenlosem Streaming
Zu einem weiteren Höhepunkt des Meetings gehört die Aufforderung von CEO Rob Stringer an Musik-Streaming-Dienste, für ihre bisher kostenlosen werbefinanzierten Angebote Gebühren zu verlangen.
Dieser Schritt spiegele den Trend in digitalen Medien, zum Beispiel Netflix, wieder, die Gebühren für werbegestütze Dienste eingeführt haben, anstatt nur Werbung in kostenpflichtige Angebote einzubinden.
Stringers Aussagen bauen auf den Ansichten von Dennis Kooker, dem Digitalchef von Sony Music, auf. Kooker betonte bereits im März, wie wichtig es sei, die Finanzierungsmodelle für kostenlose Streaming-Dienste zu überdenken.
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