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Viele Künstler sind unentschlossen

YouTube verhandelt mit Major Labels über Lizenzvereinbarungen für KI-Training

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 01.07.2024

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YouTube verhandelt mit Major Labels über Lizenzvereinbarungen für KI-Training

© NordWood Themes via Unsplash (https://unsplash.com/photos/8LfE0Lywyak)

YouTube intensiviert sein Aktivitäten im Bereich KI-Musik und führt dazu Gespräche mit Plattenfirmen über Lizenzvereinbarungen für KI-Anwendungen. Die Reaktionen zu diesem Vorhaben sind jedoch verhalten.

Laut der Financial Times verfolgt YouTube das Ziel, die Musikkataloge der Major Labels Universal, Sony und Warner zu lizenzieren, um sie zum Training der KI-Tools zu verwenden. Im Gegenzug bietet Youtube eine Einmalzahlung in unbekannter Höhe. 

Die Financial Times berichtet weiter, dass Youtube und der Mutterkonzern Google auch die Zustimmung der betroffenen Musiker einholen will. Ziel sei es "Dutzende" von Künstler*innen zur Teilnahme zu ermutigen. 

Keine Konflikte

Anders als die KI-Unternehmen Suno und Udio, die erst kürzlich von Major Labels verklagt wurden, weil sie angeblich ihre Software mit urheberrechtlich geschützter Musik trainiert haben, geht Youtube/Goolge den Weg der Kooperation und kann dabei auch erste Erfolge aufweisen.

Music Business Worldwide betont, dass zwei Major Labels, Universal und Warner, bereits mit Youtube an der Entwicklung von KI-Tools arbeiten, an denen auch Künstler und Künstlerinnen mitwirken. Sony hat sich daran nicht beteiligt, sondern kürzlich in einem Brief an 700 KI-Entwickler die Nutzung der von dem Label kontrollierten Musik für KI-Training untersagt.

Bisher eher weniger erfolgreich bei den Künstler*innen

YouTubes Ziel, KI-Anwendungen gemeinsam mit Künstlerinnen und Künstlern zu entwickeln, hat aber offensichtlich Grenzen, was sich zeigte, als Youtube den Versuch unternahm, Musiker und Musikerinnen am Trainting der Anwendung "Dream Track" zu beteiligen.

Diese Anwendung soll KI-generierte Musik in YouTube Shorts integrieren, einer Kurzvideo-Anwendung vergleichbar mit TikTok. Lediglich 10 Künstler*innen gingen auf das Angebot einer Zusammenarbeit ein.

Wenig überraschend scheint YouTube, dieses Vorhaben nicht weiterführen zu wollen. Das Unternehmen erklärte gegenüber der Financial Times:

"Wir haben nicht vor, Dream Track zu erweitern, sind aber in Gesprächen mit Labels über andere Experimente"

Fluch oder Chance

Noch ist unklar, wie die Künstler*innen zu diesen Anwendungen stehen. Während einige wenige Künstler*innen wie Grimes und 3LAU KI-Technologien begeistert aufnehmen würden, äußere eine deutlich größere Zahl Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf menschliche Kreativität. 

Über 200 Künstler*innen und Bands, darunter Billie Eilish, Stevie Wonder und Smokey Robinson unterzeichneten im April einen Brief, in dem sie die KI-Unternehmen aufforderten, "den Einsatz von künstlicher Intelligenz zur Verletzung und Entwertung der Rechte menschlicher Künstler einzustellen".

Es wird vermutlich nicht leicht werden, dieses Misstrauen zu überwinden. In der Tat lassen sich die Konsequenzen einer heute getroffenen Entscheidung kaum absehen.

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